Deutschland: Gewaltsame Zusammenstösse bei Anti-Kohle-Protest in der Lausitz

Deutschland: Gewaltsame Zusammenstösse bei Anti-Kohle-Protest in der Lausitz

15.05.2016, 10:24

Der Protest von Braunkohlegegnern in der Lausitz ist von gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Umweltaktivisten und dem Wachpersonal des Energiekonzerns Vattenfall überschattet worden. Die Polizei nahm 120 Kohlegegner fest.

Eine Gruppe von Umweltaktivisten ging gewaltsam gegen das Sicherheitspersonal von Vattenfall vor, riss Zäune nieder und stürmte auf das Werksgelände, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag.

Ein Sprecher des Energiekonzerns sagte, dass auch Feuerwerkskörper gezündet worden seien. Laut Polizei wurden zwei Umweltaktivisten bei den Festnahmen verletzt und mussten in ein Spital gebracht werden.

Eine Sprecherin des Aktionsbündnisses Ende Gelände sagte dagegen, dass die Gewalt von der Polizei ausgegangen sei, als die Kohlegegner das Kraftwerksareal wieder verlassen wollten. Ausserdem seien Teilnehmer des Aktionsbündnisses von Kohle-Befürwortern angegriffen worden. «Mir ist nicht bekannt, dass von Aktivistinnen und Aktivisten Gewalt ausgegangen ist», sagte die Sprecherin.

Kraftwerk drosselt Leistung

Seit Freitag halten Mitglieder von Ende Gelände den Tagebau Welzow-Süd teilweise besetzt, am Samstag schnitten sie Schwarze Pumpe mit Gleisblockaden vom Kohlenachschub ab.

Das Kraftwerk musste daraufhin seine Leistung drosseln. Insgesamt beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter mehr als 2000 Menschen aus mehreren europäischen Ländern an den Protesten.

An einigen Stellen seien seit mehr als 40 Stunden Bagger und Gleise blockiert, sagte die Sprecherin von Ende Gelände am Sonntag. Derzeit werde diskutiert, wie lange die Protestaktion noch fortgesetzt werden solle. (sda/afp)

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