Im europäischen Elektroauto-Markt hat sich die Rangfolge verschoben: Volkswagen führt bei den Neuzulassungen erstmals vor Tesla. Die Deutschen konnten ihre Elektroverkäufe nach einem starken Januar auch im Februar mehr als verdoppeln – vor allem dank der Modelle VW ID.3, ID.4 und des neuen Elektro-Kombis ID.7. Tesla hingegen verzeichnete einen massiven Einbruch um 44 Prozent.
Allein die Marke VW steigerte ihre E-Zulassungen im Februar um 180 Prozent und setzte sich so an die Spitze der europäischen E-Auto-Marken. Auch die übrigen Volkswagen-Marken Audi (+70 %), Skoda (+63 %), Cupra (+179 %) und Porsche (+459 %) legten zu. Zu den weiteren Gewinnern zählen Renault (+96 %) und Citroën (+190 %).
Laut Branchenverband ACEA summierten sich Teslas Verkäufe in Europa in den ersten beiden Monaten auf nur noch 19'046 Fahrzeuge. Der Volkswagen-Konzern kam in der gleichen Zeit auf fast 45'000 E-Auto-Verkäufe. Europas grösster Autohersteller dominierte mit seinen Marken VW (Rang 1), Audi (4), Skoda (9), Cupra (13) und Porsche (20) die E-Auto-Verkäufe in Europa. Alle Volkswagen-Marken steigerten ihren Elektroauto-Absatz deutlich.
Chinesische Automarken wie MG, BYD, Polestar und Xpeng konnten zusammen 19'800 neue Elektrofahrzeuge absetzen und damit Tesla in Europa knapp überholen.
Aktuell drängen mehrere neue E-Modelle auf den Markt. So erzielte der elektrische Renault 5 e-Tech mit 5'538 Einheiten einen gelungenen Start und landete auf Rang vier der E-Auto-Bestsellerliste.
Der kleine Citroën E-C3 kam auf 5'094 Zulassungen und belegt Platz acht. Beide Modelle kosten in der Basisversion rund 25'000 Franken.
Im Februar gingen die Zulassungen des Model Y um 56 Prozent zurück, während die Zulassungen des Model 3 um 14 Prozent sanken. Die Schwäche des Model Y ist teils mit der Umstellung auf das überarbeitete Model Y zu erklären, das erst ab Anfang März verkauft wurde.
Hintergrund für die Entwicklung bei Tesla sind unter anderem die Imageprobleme des Konzernchefs Elon Musk. In mehreren Ländern haben sich Unternehmen von Tesla als Dienstwagenanbieter distanziert und haben Teslas teils aus dem Fuhrpark verbannt oder beobachten die Entwicklungen kritisch. In sozialen Netzwerken und im Stadtbild zeigen sich zudem vermehrt Zeichen der Abgrenzung von Musk. Auch die insgesamt alternde Modellpalette könnte zum Rückgang beitragen. Dazu kommt die wachsende Konkurrenz durch immer mehr Auswahl bei den E-Autos.
Klarer Marktführer im gesamten Automarkt in Europa bleibt der Volkswagen-Konzern. Die Deutschen liegen vor Stellantis (Opel, Peugeot, Citroën, Fiat), Renault und Hyundai-Kia. Gleich dahinter folgen Toyota, BMW und Mercedes. Abgeschlagen ist Tesla, das nur noch auf einen Marktanteil von gut einem Prozent kommt.
Renault (plus 12 Prozent) wächst derzeit am schnellsten – nicht zuletzt dank des Verkaufsschlagers Dacia Sandero, dem meistverkauften Auto Europas im Februar. Aber auch die Kleinwagen Renault Clio und der elektrische R5 verkaufen sich prächtig. Die Franzosen konnten ihre E-Auto-Verkäufe im Februar gar um 96 Prozent steigern.
Nicht alle Hersteller können sich im schwierigen Marktumfeld gut behaupten: Porsche verzeichnete ein Minus von 35 Prozent, Volvo lag bei Minus 14 Prozent und auch mehrere Stellantis-Marken sowie Toyota, Hyundai und Mercedes hatten einen schwierigen Monat.
Die beliebtesten Autos im Februar hiessen Dacia Sandero, Citroën C3, Renault Clio und Peugeot 208. Beim C3 auf Rang 2 entschieden sich 28 Prozent der Käufer für das E-Modell, 72 Prozent griffen zur Verbrenner-Variante. Beim Peugeot 208 wählten nur 11 Prozent das E-Modell. Trotzdem sind E-Autos insgesamt in Europa wieder im Aufwind.
Während insgesamt in Europa wieder mehr E-Autos gekauft werden, schwächelt der gesamte Automarkt: Laut Branchenverband ACEA wurden im Februar EU-weit insgesamt rund 853'670 Pkw neu zugelassen. Das sind 3,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Trotz des schwachen Gesamttrends wuchs der Elektrobereich deutlich. 131'275 batterieelektrische Fahrzeuge wurden im Februar neu registriert, das entspricht einem Plus von 23,7 Prozent. Der Elektroauto-Marktanteil lag in Europa bei 15,2 Prozent. Rechnet man Grossbritannien und EFTA-Staaten wie Norwegen und die Schweiz hinzu, lag der Marktanteil bei über 17 Prozent (26 Prozent mehr als im Februar vor einem Jahr).
Derweil schwächelt der Diesel. Mit 80'569 Neuzulassungen ging die Nachfrage in diesem Segment um 28,8 Prozent zurück. Benziner blieben zwar das volumenstärkste Segment, zeigten aber ebenfalls rückläufige Tendenzen.
(t-online/oli)
Und wir haben geistig umnachtete Individuen, welche in Bern Teslas mit roter Farbe besprühen.
Das weckt ganz unschöne Erinnerungen und ist sehr kontraproduktiv: Lasst doch einfach den Markt arbeiten. Das ist die einzige Sprache, die Musk (und jedes andere Unternehmen versteht).
Tesla‘s zu zerkratzen ist mässig intelligent
Die meisten Teslabesizter sind eher Mitte-Links zu verorten und haben ihr Auto vor der Machtübernahme Trumps/Musks gekauft (so wie ich zum Bsp).
Kenne viele Tesla-Besitzer in der CH und Deutschland. Kein einziger wählt rechts - sehr fest im Gegenteil.
Ist mir echt unverständlich...