Auf einer Betriebsversammlung im Tesla-Werk Grünheide bei Berlin ist es vorige Woche offenbar zu einem regelrechten Tumult gekommen. Ein Gewerkschafter wurde von Sicherheitskräften aus der Halle geführt, nachdem es bei der Veranstaltung lautstarke Auseinandersetzungen gegeben hatte. Das berichten die «Handelsblatt»-Journalisten Sönke Iwersen und Michael Verfürden, deren Enthüllungsbuch «Die Tesla-Files» kürzlich erschien.
Demnach war Tesla-Werksleiter André Thierig am Donnerstag gerade dabei, über Verkaufszahlen zu sprechen, als mehrere Männer laut durcheinanderriefen. Thierig unterbrach seine Rede und sprach von einem «kleinen Sicherheitsvorfall». Wenig später griff der Werksschutz ein. Der Vorfall steht offenbar im Zusammenhang mit einem anhaltenden Konflikt zwischen der IG Metall und dem Tesla-Management in Grünheide.
Hintergrund ist ein tiefer Riss innerhalb der Belegschaft. Zwar stellt die IG Metall die stärkste Fraktion im Betriebsrat, verfügt jedoch nicht über die Mehrheit. Deshalb dürfen ihre Vertreter auf Betriebsversammlungen keine offiziellen Redebeiträge vom Podium aus halten. Bei der Versammlung am Donnerstag reagierten sie mit einer symbolischen Aktion: Sie präsentierten ein Transparent mit Kritik am Arbeitsalltag in der Fabrik.
Auf dem Banner wurden «Personalmangel», «starke körperliche und psychische Belastungen» sowie «Druck durch hohe Zielzahlen» angeprangert. Diese Bedingungen führten laut IG Metall zu «Stress, Schmerzen und Erschöpfung». Nach Angaben von Augenzeugen wurde das Transparent bereits vor Beginn der Versammlung vor dem Werkstor gezeigt. Es enthielt ausserdem das Ergebnis einer internen Petition, in der 3'000 Beschäftigte zusätzliche Pausen, mehr Personal und mehr Respekt forderten.
Thierig, der als Statthalter von Tesla-Chef Elon Musk gilt, wies die Aktion der Mitarbeiter scharf zurück. Er sprach von «populistischer Stimmungsmache» und betonte, es handle sich nicht um die tatsächlichen Probleme, die das Unternehmen beschäftigten. Besonders verärgert zeigte er sich darüber, dass die Petition mit einem QR-Code versehen war, der zu einem Mitgliedsantrag der IG Metall führte. Dies bezeichnete er als «total unsäglich» und als Versuch, Beschäftigte in die Gewerkschaft «hineinzuziehen».
Zugleich verwies Thierig auf eine eigene Umfrage des Unternehmens vom Dezember, an der mehr als 7'500 Mitarbeiter teilgenommen hätten. Laut Tesla seien rund 80 Prozent der Befragten mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden. Die Forderung nach bezahlten Pausen wies der Werksleiter jedoch klar zurück. Aus seiner Sicht käme dies einer Reduzierung der Arbeitszeit gleich – eine Grenze, über die seiner Meinung nach nicht verhandelt werden könne: «Arbeitszeit ist für mich wirklich eine rote Linie.»
Verwendete Quellen:
Der CEO arbeitet ja auch Pausenlos und erst noch Gratis, die sollen sich mal den als Vorbild nehmen.
Egal, wenn dann die Qualität der Autos drunter leiden, der CEO macht ja seine Arbeit auch nicht brauchbar.
Und die Karten will ja auch fast keiner mehr.
Dieser Kommentar hat ein wenig Ironie drin
Ein Südafrikaner, der nach Weltmacht giert.