29'760 Euro – das ist der Startpreis für den elektrischen VW ID.3, der seit dem 1. Oktober 2024 bis Ende des Jahres in Deutschland gilt. Damit senkt der Autohersteller den Preis für sein aktuell kleinstes E-Auto in Golf-Grösse massiv: Bis Ende September standen noch 36'900 Euro für das Basismodell «Pure» in der Preisliste.
Auch die ID.3-Modelle «Pro» und «GTX» mit grösserem Akku und stärkerem Motor werden günstiger, wie die folgende Tabelle zeigt. Welchen Preis man schlussendlich zahlt, hängt wie üblich vom individuellen Rabatt seines Händlers ab.
Das Basismodell ID.3 Pure mit der kleinsten Akku-Variante hat einen E-Motor mit 125 kW/170 PS und eine Batterie mit einer Kapazität von 52 kWh, die für 388 Kilometer nach WLTP-Standard reicht. Gegenüber der ersten ID.3-Generation hat das aktuelle Modell eine minim retuschierte Optik, einen hochwertigeren Innenraum, neue Software und eine höhere Ladeleistung.
Zudem wurde die Ausstattung der Basisvariante erweitert: Ein grosser Touchscreen, die induktive Ladestation für das Smartphone und erweiterte Software-Dienste gehören nun zur Serienausstattung. Die neue Software ermöglicht etwa, dass sich der ID.3 automatisch an der Ladesäule anmeldet (Plug & Charge) und künftig zum bidirektionalen Laden befähigt wird.
Laut VW-Vertriebsvorstand Martin Sander habe man intensiv an internen Kosten gearbeitet, um die Basisvariante unter die 30'000-Euro-Marke zu drücken, schreibt die «Automobilwoche». Ursprünglich wollte die Marke den ID.3 für diesen Preis bereits zum Marktstart 2020 anbieten, hat dieses Ziel aber bislang nicht erreichen können – dazwischen kamen die Corona-Pandemie, zusammengebrochene Lieferketten und der Ukraine-Krieg.
Mit dem Rabatt ist der ID.3 nur noch geringfügig teurer als der Markenbruder Golf mit Benzinmotor in seiner günstigsten Version. Damit unterschreitet VW eine wichtige psychologische Grenze; mehr als 30'000 Euro werden von den meisten Kunden als zu teuer für ein Kompaktauto wahrgenommen.
VW muss den Verkauf von E-Autos unbedingt ankurbeln: Einerseits werden die CO₂-Ziele für Autobauer in der EU ab 2025 nochmals massiv verschärft – wer sie nicht einhält, muss mit hohen Strafzahlungen rechnen. Viele der jetzt rabattierten ID.3 dürften erst 2025 ausgeliefert werden und damit in die neue Zählweise fallen, sprich helfen, VWs CO₂-Bilanz aufzubessern.
Aufgrund der drohenden Strafzahlungen lohnt es sich nun für die Autohersteller mehr E-Autos zu verkaufen, auch wenn die Margen geringer als bei Verbrenner-Modellen sind.
Dazu kommt, dass der Absatz von E-Autos aufgrund höherer Anschaffungspreise im Vergleich zu Benzinern, fehlender Förderung (von Heimladestationen für Mieter) und Unsicherheit bei den Käufern lahmt. Experten gehen daher davon aus, dass im kommenden Jahr eine regelrechte Rabattschlacht bei E-Autos entbrennen könnte. Umgekehrt dürften die Preise von Benzin-Modellen weiter steigen, um die Rabatte zu kompensieren. Allein von April bis September wurden Verbrenner-Modelle in Deutschland um rund 10 Prozent teurer.
Andererseits kann VW mit der Preissenkung gegenüber der Politik ein Zeichen setzen, dass man ein relativ bezahlbares E-Auto im Angebot hat – und den Anlegern gegenüber könnte die Marke zeigen, dass bereits Sparmassnahmen im Gang sind und sich VW bald erholt.
In der Basisvariante mit fünf Sitzen sind beim ID.3 Pure automatische Distanzregelung ACC, Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent inbegriffen. Komfortfunktionen wie eine Sitzheizung oder das Head-Up-Display können gegen Aufpreis hinzugebucht werden. Mit solchen Extras steigt der Preis auf fast 33'000 Euro.