Die US-Bundespolizei FBI wird sich an den Ermittlungen zu der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut beteiligen. Dieser Schritt erfolge auf Wunsch der libanesischen Regierung, sagte der US- Spitzendiplomat David Hale am Donnerstag bei einem Besuch in Beirut, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete.
Die US-Regierung stehe dem libanesischen Volk zur Seite, erklärte Hale nach Angaben des US-Aussenministeriums. Er betonte zugleich, dass im Libanon grundlegenden Reformen dringend notwendig seien.
Die verheerende Explosion in Beiruts Hafen soll durch grosse Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat verursacht worden sein. Diese waren nach libanesischen Regierungsangaben über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen im Hafen gelagert worden.
Mehr als eine Woche nach der folgenschweren Explosion im Hafen von Beirut hat das libanesische Parlament den Ausnahmezustand für die Hauptstadt bestätigt. Dadurch erhält die Armee zusätzliche Befugnisse.
Der unabhängige Abgeordnete Usama Saad sagte dem libanesischen Sender Al-Jadid am Donnerstag, das Militär könne durch den Schritt Versammlungen untersagen. Militärgerichte erhielten ausserdem zusätzliche Befugnisse.
Demonstranten befürchten, dass der Ausnahmezustand darauf abzielt, ihre Proteste gegen die Regierung im Libanon zu unterdrücken. «Durch diese Entscheidung kann die Armee in zivile Häuser eindringen und jeden festnehmen, von dem sie glauben, dass er gegen das verstösst, was sie als nationale Sicherheit bezeichnen», sagte die Aktivistin Lina Bubis der Deutschen Presse-Agentur. «Diese Entscheidung richtet sich gegen das freie libanesische Volk.»
Die Ermittlungen zur Ursache der Katastrophe laufen noch. Bei der Detonation waren mindestens 171 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt worden. (sda/dpa)