Bei einem Messerangriff in Tel Aviv sind am Donnerstag zwei Israelis getötet und ein weiterer verletzt worden. Kurze Zeit später töteten drei Attentäter südlich von Jerusalem einen Israeli und verletzten acht Passanten.
Die tödliche Messerattacke in Tel Aviv ereignete sich im Panorama-Haus, einem grossen Büro- und Geschäftszentrum im Süden der israelischen Hafenstadt. Ein örtliches Spital bestätigte den Tod der beiden israelischen Männer, die etwa 20 und 50 Jahre alt seien.
Der palästinensische Täter wurde von Sicherheitskräften überwältigt. Es handle sich um einen 36-Jährigen aus dem Ort Dura nahe Hebron im Westjordanland, berichtete die Polizei und korrigierte eine frühere Angabe, er sei 24 Jahre alt.
Der Mann habe zunächst in der zweiten Etage zwei Männer angegriffen und dann bei der Flucht ein Stockwerk tiefer auf einen weiteren Mann eingestochen. Der erste Angriff habe sich gegen betende Juden in der Nähe eines Raums ereignet, der im Panorama-Haus als Synagoge dient, berichteten Augenzeugen. Ein Polizeisprecher ergänzte, der Täter habe in den Gebetsraum eindringen wollen, was aber verhindert werden konnte.
Auto rast in Fussgängergruppe
Rund zwei Stunden später schossen nahe des Siedlungsblocks Gusch Ezion im Westjordanland nach Polizeiangaben mehrere palästinensische Täter aus einem Fahrzeug auf eine Gruppe von Passanten. Danach seien sie ein Stück entfernt mit dem Auto in eine weitere Gruppe von Fussgängern gerast. Bei dem Vorfall wurde ein Israeli getötet und es gab mindestens acht Verletzte, berichtete Polizeisprecherin Luba Samri.
Einer der Täter wurde laut Polizei und Armee angeschossen, ein weiterer festgenommen. Einem dritten gelang offenbar die Flucht.
Seit Anfang Oktober ist die Lage vor allem im besetzten Westjordanland und in Jerusalem äussert angespannt, es gab zahlreiche Attacken von Palästinensern auf Israelis. Insgesamt wurden bei den Anschlägen bislang 15 Israelis getötet.
Im Zuge der Unruhen, die auch auf das Grenzgebiet zum palästinensischen Gazastreifen übergriffen, starben im gleichen Zeitraum 84 Palästinenser. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl um erwiesene oder mutmassliche Attentäter bei dutzenden Angriffen mit Messern und in Einzelfällen auch Schusswaffen. (sda/afp)