Justiz: Neues Gefängnis in dreieinhalb Jahren für die Ostschweiz

Justiz: Neues Gefängnis in dreieinhalb Jahren für die Ostschweiz

29.06.2016, 15:20

Ende 2019 verfügen die Ostschweizer Kantone plus der Kanton Zürich über ein neues Gefängnis in Graubünden. 152 Straftäter können in der neuen Justizvollzugsanstalt Realta in Cazis platziert werden.

Die Bauarbeiten zum neuen Gefängnis wurden am Mittwoch aufgenommen. In Realta bei Cazis entsteht laut der Bündner Regierung ein zeitgemässes Justizvollzugszentrum, welches einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit leistet.

Gesamtschweizerisch fehlen derzeit etwa 980 Plätze im geschlossenen Strafvollzug. Im Ostschweizer Strafvollzugskonkordat, bei welchem der Kanton Graubünden Mitglied ist, fehlen mindestens 140 zusätzliche Plätze.

Schriftliche Absichtserklärungen der Kantone St. Gallen und Zürich untermauern gemäss der Bündner Kantonsregierung, dass sie eine grosse Anzahl Insassenplätze mit Straftätern dauerhaft belegen werden. Veranschlagt sind Baukosten von 119 Millionen Franken. Davon bezahlt der Kanton Graubünden 86 Millionen Franken, der Bund übernimmt 33 Millionen Franken.

Von den 152 Plätzen befinden sich deren 10 in der Eintrittsabteilung. 100 Plätze sind für den normalen Vollzug geplant, 20 für Straftäter mit psychischen Störungen sowie 10 für ältere Gefangene. Insgesamt weitere 12 Plätze sind für den Vollzug der Untersuchungshaft reserviert, für den Vollzug an Frauen und Jugendlichen sowie für Ersatzfreiheitsstrafen.

«Generationenbau für mehrere Kantone»

Das Gefängnis, das von einer sieben Meter hohen Betonmauer umgeben ist, bedeutet für die Region Domleschg/Heinzenberg ein erhebliches Wertschöpfungspotential, aber auch für ganz Graubünden, wie Regierungsrat Mario Cavigelli betonte.

Die Anstalt beschäftigt dereinst 110 Mitarbeitende, wobei 80 Stellen neu geschaffen werden. Die anderen 30 werden von der Vollzugsanstalt Sennhof in Chur nach Mittelbünden verlegt. Regierungsrat Cavigelli bezeichnet das neue Gefängnis als «Generationenbau für mehrere Kantone». Gefängnis-Neubauten seien selten. Es gebe kaum Architekten, welche zwei Anstalten in ihrem Berufsleben bauen könnten, sagte Cavigelli zur Nachrichtenagentur sda. (sda)

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