Universität Basel testet Kamera für Mars-Mission

Universität Basel testet Kamera für Mars-Mission

08.03.2018, 11:20

Basler Forscher testen eine hochauflösende Kamera, die den Mars-Rover der Mission ExoMars 2020 bestücken soll. Die europäisch-russische Mission soll auf der Marsoberfläche nach Anzeichen von Leben suchen.

An Bord des Mars-Rovers wird sich unter anderem der Close-up Imager (Clupi) befinden, der hochauflösende farbige Nahaufnahmen liefert. Clupi wird an der Aussenseite des Mars-Fahrzeugs befestigt und dient sozusagen als Luge zur Untersuchung von Gesteinen und Bohrkernproben. Entwickelt wurde das Instrument am Space Exploration Institute in Neuenburg.

Bevor die Kamera ihre neunmonatige Reise zum roten Planeten im Jahr 2020 antreten kann, wird sie im Technologiezentrum Witterswil intensiv getestet und optimiert, wie die Universität Basel mitteilte. «Wir versuchen, den Betrieb auf dem Mars zu simulieren», erklärt Nikolaus Kuhn, Professor am Departement für Umweltwissenschaften der Universität Basel, das Vorgehen.

Test im Marsgarten

Sein Team hat dafür extra eine künstliche Marslandschaft geschaffen. In dem sogenannten «Marsgarten» von etwa 30 Quadratmetern Fläche entsteht eine Landschaft, die der Marsoberflöche sehr ähnlich ist. Mit Sedimenten, Steinen und entsprechenden Lichtquellen simulieren die Forschenden so die Arbeitsumgebung des Mars-Rovers.

Anhand von Modellen von Kamera und Rover sowie dem «Marsgarten» wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sich beispielsweise der Schattenwurf des Rovers verhält, welchen Abstand zur Oberfläche die Kamera braucht oder wie lange es dauert, eine Steinoberfläche im Detail zu fotografieren.

Der Geowissenschaftler Kuhn ist aber nicht nur im Vorfeld der Mission ExoMars beteiligt. Er wird als Mitglied des Clupi-Science-Teams auch als einer der Ersten die Daten erhalten und auswerten, die der Roboter auf dem Mars sammeln wird. Landetermin des Rovers ist der 19. März 2021.

Die Mission ExoMars 2020 ist ein gemeinsames Projekt der europäischen Weltraumorganisation Esa und ihres russischen Partners Roskosmos. Bereits im Oktober 2016 hatten die beiden eine Sonde in eine Umlaufbahn um den Mars gebracht. Sie soll die Atmosphäre des roten Planeten untersuchen. (sda)

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