Nach einigen Belästigungsskandalen erhält der rechtskonservative US-Fernsehender Fox News erstmals eine Chefin. Die bisherige Programmdirektorin Suzanne Scott wurde zur neuen Generaldirektorin des Senders und seines Schwesterprogramms Fox Business News berufen.
Dies teilte der Mutterkonzern 21st Century Fox am Donnerstag mit. Scott arbeitet seit der Gründung 1996 für Fox News. Bei der Bekanntgabe der Personalentscheidung ging der zum Imperium von Rupert Murdoch gehörende Konzern nicht auf die zurückliegenden Belästigungsvorfälle ein. Er würdigte die Berufung aber als «historisch», weil nun erstmals eine Frau die Sender führe.
Fox News hat grossen Einfluss unter Konservativen in den USA. Kritiker sprechen vom Haus-und-Hof-Sender von US-Präsident Donald Trump, dessen Politik Fox News häufig offen unterstützt. Trump seinerseits nutzt den Sender als wichtige Informationsquelle und reagiert oft mit Twitter-Botschaften auf Dinge, die er dort gerade gesehen hat.
Vor zwei Jahren war der Senderchef Roger Ailes zurückgetreten, nachdem mehrere Frauen ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Einer der Star-Moderatoren von Fox News, Bill O'Reilly, musste im vergangenen Jahr aus den gleichen Gründen gehen.
Erst am Dienstag hatte 21st Century Fox einen Vergleich mit 18 ehemaligen oder weiter tätigen Angestellten geschlossen, die über sexuelle oder ethnische Diskriminierung geklagt hatten. (sda/afp)