Tote und über ein Dutzend Verletzte bei Messerangriff in Japan
Bei einer Messerattacke in der japanischen Stadt Kawasaki sind am Dienstag mindestens ein Kind und der Täter getötet sowie über ein Dutzend weitere Menschen verletzt worden. Ein Mann griff Pendler, darunter mehrere Schulkinder, an einer Bushaltestelle an.
Wie japanische Medien am Dienstag berichteten, erlitten zwölf Mädchen und drei Erwachsene teils schwere Verletzungen. Zur Zahl der Toten gab es widersprüchliche Angaben. Zunächst war von drei Personen ohne Lebenszeichen die Rede. Unter den Toten soll ein Kind und der mutmassliche Täter sein. Dieser zwar zuvor zunächst festgenommen worden. Er soll sich selbst in den Hals gestochen haben, hiess es unter Berufung auf die Ermittler.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Morgen nahe eines Bahnhofs in Tokios Nachbarstadt Kawasaki. Örtlichen Medien zufolge befindet sich der Tatort bei einer Bushaltestelle. Am Tatort habe die Polizei zwei Messer sichergestellt, hiess es weiter.
Unklares Motiv
Über das Motiv der Tat gab es zunächst keine Angaben.US-Präsident Donald Trump, der sich zu einem Staatsbesuch in Japan aufhielt, drückte den Opfern sein Beileid aus.
Zwar gilt die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich nach wie vor als ein Land mit geringer Gewaltkriminalität. Doch haben in den vergangenen Jahren die Übergriffe mit Messern zugenommen.
Bei einem der blutigsten Amokläufe in Japan seit Jahrzehnten hatte ein junger Mann 2016 in einem Behindertenheim 19 wehrlose Menschen erstochen. 2008 hatte ein Mann in Tokio sieben Menschen erstochen. Der Japaner war zur Mittagszeit in einem auch bei Touristen beliebten Viertel mit einem Lastwagen in die Menge gerast und hatte wahllos auf Passanten eingestochen. Zehn Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde später zum Tode verurteilt. Das Blutbad in Tokio ereignete sich am gleichen Tag wie 2001, als ein Amokläufer in einer Grundschule in der Stadt Ikeda wahllos acht Kinder mit einem Küchenmesser erstach. (sda/dpa/afp/ap)
