In Litauen ist am Sonntagabend die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl zu Ende gegangen. Parallel zur Europawahl stimmten in dem baltischen EU- und Nato-Land knapp 2.5 Millionen Wahlberechtigte in einer Stichwahl über ihr neues Staatsoberhaupt ab.
Mit aussagekräftigen Ergebnissen wurde in der Nacht zum Montag gerechnet.
Im Abstimmungsduell um das höchste Staatsamt in dem Ostseestaat im Nordosten Europas traten die ehemalige Finanzministerin Ingrida Simonyte und der leicht favorisierte Ökonom Gitanas Nauseda gegeneinander an.
Die bisherige litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite konnte nach zwei Amtszeiten verfassungsgemäss nicht wieder kandidieren. Die Wahlbeteiligung lag nach vorläufigen Angaben der Wahlkommission in Vilnius bei 53.4 Prozent.
Beide Kandidaten hatten sich im ersten Wahlgang vor zwei Wochen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Die von der konservativen Oppositionspartei Vaterlandsunion nominierte Simonyte kam dabei auf 31.3 Prozent, der unabhängige Wirtschaftswissenschaftler Nauseda auf 30.9 Prozent.
Auch sonst trennt die beiden Ökonomen nur wenig: Sowohl Nauseda als auch Simonyte hegen konservativ-liberale Ansichten und haben erklärt, bei einem Wahlsieg den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken zu wollen.
In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben sowie Kompetenzen in der Aussen- und Verteidigungspolitik - so vertrat Grybauskaite ihr Land regelmässig bei EU-Gipfeln. (sda/dpa)