Der Uno-Sicherheitsrat hat sich weiterhin nicht auf eine Forderung nach einer Waffenruhe in Libyen geeinigt. Dies sagten Diplomaten am Donnerstag (Ortszeit) nach einer von Deutschland einberufenen Dringlichkeitssitzung des Uno-Gremiums in New York.
Demnach widersetzen sich die USA und Russland dem von Grossbritannien vorgelegten Resolutionsentwurf, um den schon seit Tagen gerungen wird. Deutschland hat derzeit den Vorsitz des Rates inne.
Bei dem Treffen informierte der Uno-Gesandte für Libyen, Ghassan Salamé, die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats über die Lage vor Ort. Er warnte nach Diplomatenangaben vor einer weiteren Zunahme der Gewalt über das kommende Wochenende. Demnach nähern sich die bewaffneten Einheiten den Wohngebieten der libyschen Hauptstadt Tripolis. Auch rücke anscheinende auf beiden Seiten Verstärkung an.
Der abtrünnige libysche General Chalifa Haftar hatte Anfang April eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die von der Uno-gestützte Regierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch ihren Sitz hat. Der General unterstützt dagegen eine Regierung im Osten Libyens. Bei den heftigen Gefechten wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bereits mehr als 200 Menschen getötet und mehr als 900 weitere verletzt. (sda/afp)