Die britische Premierministerin Theresa May erwartet eine schwierige Scheidung von der EU. Gleichzeitig bereitet sie das Land auf die Phase nach dem Austritt vor.
Grossbritannien müsse sich auf harte Verhandlungen mit der Europäischen Union einstellen, sagte die Regierungschefin am Donnerstag am Weltwirtschaftsforum in Davos. Dem Land stehe eine Zeit «folgenreicher Veränderungen» ins Haus. «Das bedeutet, dass wir akzeptieren müssen, dass der vor uns liegende Weg manchmal unsicher sein wird.»
Sie strebe zugleich ein «mutiges und ambitioniertes Handelsabkommen mit der EU» an. Zudem wolle Grossbritannien nach dem Brexit eine weltweite Führungsrolle als stärkster Fürsprecher freier Märkte und des Freihandels einnehmen.
Am Dienstag hatte May in einer programmatischen Rede eine klare Trennung von der EU angekündigt. Das Land werde den Binnenmarkt verlassen und auch nicht Teil der Zollunion europäischer Staaten bleiben. Stattdessen würden einzelne Freihandelsabkommen mit der EU und anderen Staaten angestrebt.
May sagte in Davos, Gespräche über künftige Handelsbeziehungen zu Neuseeland, Australien und Indien liefen bereits. Formell sollen die Brexit-Verhandlungen mit der EU nach dem für März angekündigten Austrittsantrag eingeleitet werden. Das wäre ein dreiviertel Jahr nach dem Referendum, bei dem eine knappe Mehrheit der Briten für den Ausstieg aus der EU stimmte. May peilt als Zeitraum für die Gespräche zwei Jahre an. (sda/reu)