Tesla startet mit Produktion des Mittelklassewagens Model 3

Tesla startet mit Produktion des Mittelklassewagens Model 3

07.07.2017, 09:1607.07.2017, 09:16

Für Tesla hat mit der Serienproduktion des Mittelklassewagens Model 3 am Freitag die grosse Bewährungsprobe begonnen. Der Autohersteller will die Elektromobilität massentauglich machen und dabei auch noch Geld verdienen.

Was die Erfolgsaussichten angeht, gehen die Meinungen der Experten auseinander. Tesla hat seit Gründung im Jahr 2003 zwar beachtliche Popularität erlangt. Ob das reicht, um es vom Nischen- zum Volumenhersteller zu bringen, muss sich aber erst zeigen.

Das Model 3 ist mit einem Startpreis von 35'000 Dollar deutlich günstiger als die bisherigen Tesla-Modelle, die im Luxussegment angesiedelt sind. Die ersten 30 Model 3 sollen am 28. Juli ausgeliefert werden. Im kommenden Jahr will Tesla eine halbe Million Fahrzeuge produzieren, bis 2020 dann eine Million.

Doch auch andere Hersteller arbeiten derzeit an günstigeren Elektrofahrzeugen. So brachte General Motors zum Jahresbeginn den Chevy Bolt auf den Markt. Daimler will 735 Millionen Dollar in die Elektroauto-Infrastruktur in China investieren, ein Grossteil des Geldes wird in die Batterieproduktion gehen. Und Volvo gab diese Woche als erste der etablierten Automarken bekannt, ab 2019 keine neuen Modelle ohne Elektromotor mehr einzuführen.

Die Ankündigung war ein Paukenschlag, der Tesla-Aktionäre reichlich nervös machte. Sollten die Platzhirschen in den Angriffsmodus schalten, könnte es für Tesla rasch enger werden.

Inzwischen sei es völlig klar, dass Elektroantriebe die Verbrennungsmotoren verdrängen werden, sagt Branchenexperte Axel Schmidt von der Unternehmensberatung Accenture. Nicht sofort - allein schon weil Autos nun einmal viele Jahre auf der Strasse bleiben. Aber der Weg sei vorgezeichnet, so Schmidt. Das bedeutet, dass Tesla auf lange Sicht jeden Autohersteller zum direkten Konkurrenten bekommen wird.

Dennoch sieht der Experte einen wichtigen Wettbewerbsvorteil für Tesla: Die eigene Batteriefertigung. «Zwar sinken die Batteriepreise derzeit, doch könnte sich das Angebot wegen steigender Nachfrage durch Massenproduktion von E-Autos in den kommenden Jahren stark verknappen. Tesla wäre dann mit seiner eigenen Batterieproduktion unabhängiger von nachfragebedingten Schwankungen bei Verfügbarkeit und Preis.» (sda/dpa/afp)

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