Bei Razzien in mehreren deutschen Bundesländern hat die Polizei zwei Dschihadisten verhaftet. Sie sollen möglicherweise an der Planung von Gewalttaten in Deutschland oder im europäischen Ausland beteiligt gewesen sein.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Sicherheitskreisen wurde der Hauptverdächtige, ein 35-jähriger Algerier, am Donnerstag im westdeutschen Attendorn (Nordrhein-Westfalen) festgenommen. Ein zweiter Algerier wurde in Berlin festgesetzt.
Weiter gesucht wird laut Polizei nach einem 31-Jährigen in Berlin und einem 26-Jährigen in Hannover (Niedersachsen). Allein in Berlin durchsuchten 450 Polizisten vier Wohnungen und zwei Betriebe. In Hannover wurde am Donnerstagmorgen ein Flüchtlingsheim durchsucht.
Bei den Ermittlungen hatte sich nach dpa-Informationen ein Bezug der Verdächtigen ins Bürgerkriegsland Syrien ergeben. Ob die Männer Kampferfahrungen haben, war unklar. Der Hauptverdächtige hielt sich demnach in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge in Attendorn auf.
Der Mann wird wegen Zugehörigkeit zur Terrorgruppe IS auch von den algerischen Behörden gesucht. Er soll in Syrien militärisch ausgebildet worden sein.
Wenig Konkretes
Gegen die Männer wird bereits seit mehreren Wochen ermittelt. Die Erkenntnisse hätten sich um den Jahreswechsel herum verdichtet. Demnach wollte die Gruppe in Berlin zusammenkommen, um Attentate vorzubereiten. Wie weit die Pläne bereits fortgeschritten waren, war zunächst offen. Ob die Verdächtigen einen konkreten Anschlagsort im Visier hatten, war zunächst ebenfalls nicht bekannt.
Nach den Informationen erhielt die Polizei den ersten Hinweis auf den Hauptverdächtigen im Bundesland Nordrhein-Westfalen vom Bundesamt für Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst). Bei den weiteren Ermittlungen seien Kontakte des Mannes zu Salafisten in Berlin und Hannover festgestellt worden.
Das Berliner Landeskriminalamt leitete die Aktion der zeitgleichen Durchsuchungen. Sichergestellt wurden Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen. (sda/afp)