Grippe-Epidemie bringt Walliser und Neuenburger Spitäler an Grenzen

Grippe-Epidemie bringt Walliser und Neuenburger Spitäler an Grenzen

12.01.2017, 16:16

Das Spital von Sitten hat wegen der Grippe-Epidemie seit Tagen mit einer Überbelegung zu kämpfen. Auch die Neuenburger Spitäler spüren die Grippe-Epidemie. In der Deutschschweiz ist die Lage weniger angespannt.

Die Spitäler des französischsprachigen Wallis zählen 662 Betten, die seit einigen Tagen alle belegt sind, wie das Spital Wallis am Donnerstag mitteilte. Vor allem wegen der Grippe-Epidemie verzeichnen die Spitäler derzeit bis zu 50 neue Patienten pro Tag.

Hinzu kommen Patienten nach Schneesportunfällen, die wegen den schwierigen Schneeverhältnisse oft schwere Verletzungen erlitten, sagte Redouane Bouali, medizinischer Direktor der Spitäler des französischsprachigen Wallis, der Nachrichtenagentur sda.

Das Spital Sitten erhöhte die Zahl der Betten pro Zimmer bereits auf das Maximum. Allenfalls müssen Patienten in andere Spitäler verlegt oder nicht dringende Operationen verschoben werden.

Bereits Anfang Woche mussten die Neuenburger Spitäler wegen der Grippe-Epidemie ihre Bettenzahl erhöhen und gewisse Operationen verschieben. Die Neuenburger Spitäler empfahlen den Patienten, zunächst Kontakt mit dem Hausarzt aufzunehmen.

Keine Alarmstimmung in Basel und Zürich

Die Deutschschweizer Spitäler stossen wegen der Grippe bislang nicht an ihre Grenzen. Im Universitätsspital Basel USB ist die Lage zwar angespannt, aber laut einem Sprecher herrscht «weder Alarm- noch Krisenstimmung».

Das USB habe Kapazitäten für die Grippewelle geschaffen, etwa zusätzliche Stationen in Betrieb genommen. Das USB hält die heurige Grippewelle für weniger stark als auch schon. Das Kantonsspital Baselland KSBL ist derzeit wegen Grippefällen «gut ausgelastet, hat aber noch Kapazitäten», wie eine Sprecherin sagte.

Das Universitätsspital Zürich (USZ) verzeichnet wegen der Grippe keine Überbelegung, wie Prof. Dagmar Keller Lang, Direktorin für Notfallmedizin am USZ, auf Anfrage sagte. Wegen der Grippe musste die Zahl von 950 Betten nicht erhöht werden.

Frühe Grippewelle im Berner Oberland

Allerdings mussten schon Patienten regionalisiert werden, da das USZ voll belegt war und keine Isolationszimmer mehr zur Verfügung standen. Gut belegt sind auch die Spitäler im Berner Oberland.

Die Spitäler der fmi-Gruppe seien recht voll, allerdings nicht wegen einer signifikanten Zunahme von Grippepatienten, sagte Sandro Hügli, Leiter PR und Marketing am Donnerstag auf Anfrage. Zur fmi-Gruppe gehören die Standorte Frutigen, Meiringen und Interlaken.

Ähnlich klingt es beim Spital Thun. Die Grippewelle habe in diesem Jahr früher eingesetzt. Über die Festtage habe das Spital deshalb viele Grippefälle verzeichnet, auf jeden Fall mehr als im Vorjahr, wie Marie-Anne Perrot, Leiterin Kommunikation und Marketing der Spitalgruppe STS auf Anfrage sagte. Das Spital sei im Winter immer gut ausgelastet, wozu auch die Grippe ihren Teil beitrage. (sda)

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