Bei einer heftigen Explosion im Zentrum von Paris sind am Samstagmorgen mehrere Menschen verletzt worden. Die Detonation ereignete sich in einer Bäckerei im 9. Arrondissement - einer Wohn- und Geschäftsgegend.
Die Polizei vermutet derzeit ein Gasleck als Ursache. Premierminister Édouard Philippe, Innenminister Christophe Castaner und der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz begaben sich zum Unglücksort, wie die Polizei und Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Wegen der Explosion barsten Fensterscheiben in der Umgebung, in der geschäftigen Pariser Innenstadt brach ein Brand aus. Auf der Strasse waren Trümmerteile zu sehen, der untere Teil eines Gebäudes war verwüstet und stand in Flammen. Auch geparkte Autos wurden durch die Explosion beschädigt.
Die Polizei ging zunächst von einem Gasleck aus, da die Feuerwehr zum Unglückszeitpunkt wegen eines Gasaustritts vor Ort im Einsatz war.
Ein AFP-Fotograf sah mindestens einen Menschen, den Feuerwehrleute auf einer Trage aus dem Gebäude brachten. Die Feuerwehr versuchte die Flammen zu löschen und Menschen mit Hilfe von Leitern in Sicherheit zu bringen. Rettungskräfte versorgten rund ein Dutzend Verletzte vor Ort, die meisten wurden wegen Kopfverletzungen behandelt.
«Wir schliefen alle, und dann hörten wir einen Knall, wir dachten es ist ein Erdbeben», sagte eine Jugendliche aus einer angrenzenden Strasse. «Wir sind runter gegangen und sahen ein brennendes Gebäude», ergänzte ihr Bruder.
Fenster explodierten
«Ich schlief und wurde von der Erschütterung geweckt», berichtete Claire Sallavuard, die in dem Gebäude in der Rue de Trévise wohnt, in dem sich die Explosion ereignete. «Alle Fenster der Wohnung explodierten, alle offenen Türen sprangen aus den Angeln. Um aus dem Zimmer zu kommen, musste ich über die Tür laufen, die Kinder waren in Panik, weil sie nicht aus ihrem Zimmer kamen.» Die Feuerwehr brachte die Familie schliesslich über eine Leiter in Sicherheit.
Mehrere Touristen verliessen die zahlreichen Hotels in der Gegend, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Andere liefen im Schlafanzug auf die Strasse. Zu sehen war auch ein verstört wirkender Mann, der barfuss und mit staubbedeckten Haaren von Rettungskräften versorgt wurde. Über dem Unglücksort kreiste ein Helikopter. (sda/afp)