Die Suche nach den acht vermissten Personen im Bergsturzgebiet von Bondo wird vorerst nicht wieder aufgenommen. Im betroffenen Gebiet ist mit weiteren Felsabbrüchen und Murgängen zu rechnen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die gesuchten Menschen zum Zeitpunkt des Bergsturzes im betroffenen Seitental Val Bondasca aufhielten, ist offenbar gestiegen. Entsprechende Hinweise hätten sich verdichtet, hiess es in einer knappen Mitteilung der Kantonspolizei Graubünden vom Samstagvormittag.
Die Lage werde laufend neu beurteilt. Alle Einsatzkräfte stünden nach wie vor im Einsatz.
Nach einem erneuten Murgang, der am Freitagnachmittag das Dorf Bondo streifte, wurden die Rettungs- und Aufräumarbeiten vorerst eingestellt. Am Samstagmorgen wurden nur «nötigste Sicherungsarbeiten» unten im Tal vorgenommen.
Die Umleitungsstrecke für die von Geröll überschwemmte Bergeller Hauptstrasse war vom neuen Murgang nicht tangiert worden. Sie wurde aus Sicherheitsgründen dennoch vorübergehend gesperrt. Am Samstagmorgen wurde die einspurige Umfahrung wieder frei gegeben.
Am Mittwochvormittag hatte sich eine gewaltige Felsmasse vom 3369 Meter hohen Piz Cengalo, der an der Grenze zu Italien steht, gelöst. Vier Millionen Kubikmeter Gestein donnerten ins Val Bondasca, einem Seitental des unteren Bergells. Vermisst werden seither acht Personen, vier Deutsche aus Baden-Württemberg, zwei Personen aus der Steiermark in Österreich und zwei Berggänger aus dem Kanton Solothurn. (sda)