Bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistans Hauptstadt Kabul sind am Sonntag zwölf Menschen getötet worden. 57 Personen wurden laut dem Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums verletzt, als eine Bombe an einer Ausgabestelle für Personaldokumente detonierte.
In der Behörden-Aussenstelle können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an Parlaments- und Provinzwahlen im Oktober benötigen. Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer sei zu Fuss zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen Kabuls gekommen, berichtete ein Sprecher des Innenministeriums.
Die Taliban stünden nicht hinter dem Anschlag, erklärte der Sprecher der radikalen Islamisten, Zabihullah Mudschahed, über Twitter. In den vergangenen Monaten hatten die Taliban vermehrt Anschläge in Kabul verübt.
Afghanistan will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfälligen Wahlen nachholen. Die Abstimmungen, die als Generalprobe für die im April 2019 geplante Präsidentschaftswahl gelten, sollten ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurden aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischen Problemen immer wieder verschoben. (sda/afp/reu/dpa)