Am ersten Wochenende des neuntägigen Unspunnenfestes in Interlaken standen vor allem die Schwinger im Mittelpunkt. Gewonnen hat das prestigeträchtige Schwingfest der Berner Christian Stucki.
Kräftig unterstützt wurde Stucki nicht nur von seinen Fans in der Arena, sondern auch von denen, die keines der begehrten Tickets für die Tribüne ergattern konnten. Vor einer Grossleinwand verfolgten mehrere tausend Menschen das Geschehen in den Sägemehlringen und unterstützen Stucki Chrigu lautstark.
Als der Festsieg des Berners Tatsache wurde, brach riesiger Jubel aus. Auf den Schwingfestsieger wartete als Preis der «Muni» Gottlieb - auch er ein Prachtskerl.
Gottlieb und die anderen Lebendpreise, Kälber und Kühe, verbrachten das Wochenende auf dem Festgelände, wo sie von tausenden Besucherinnen und Besuchern bestaunt und fleissig geknipst wurden.
Immer wieder waren auf dem Festgelände Alphornbläser, Fahnenschwinger oder Volksmusikanten unterwegs. Im Tourismusort Interlaken zog das bunte Treiben auf der Höhematte auch viele Touristen an.
Tag der Jugend
Eröffnet wurde das Unspunnenfest am Samstag mit einem Tag der Jugend. «Das Fest ist eines, das Vielfalt vereint und Extreme zusammenführt», eröffnete die jüngste Nationalrätin, Lisa Mazzone (Grüne) den Anlass.
«Dank den Traditionen rücken wir näher zusammen.» Traditionen dürften jedoch nicht wie ein Unspunnen-Stein - schwer und kalt - werden. Sie müssten mit viel Kreativität immer wieder erneuert werden, sagte Mazzone.
Rund 1400 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Schweiz trafen sich am Samstag bei strahlendem Sommerwetter in Interlaken, um zusammen zu singen, zu tanzen und Schweizer Traditionen zu feiern.
Ein 478-köpfiger Kinderchor zeigte beim Jodeln sein Können, die Jungfähnler warfen ihre Fahnen im Takt und die Jungschwinger massen ihre Stärke vor dem Publikum. Zudem tanzten Mädchen und Buben zu Volksmusik in ihren farbigen Trachten - jede individuell von den Vereinen gestaltet.
Das Unspunnenfest dauert neun Tage und vereinigt Schwinger, Jodler, Steinstösser, Trachtenleute und Volksmusikanten. Die Veranstalter erwarten rund 150'000 Besucherinnen und Besucher.
Das Fest dauert bis am kommenden Sonntag. Die ganze Woche treffen sich Jodler, Volksmusikanten, Hornusser, Fahnenschwinger und Trachtenleute an eigenen Thementagen. Am Schlusswochenende steht ein grosses Trachten- und Alphirtenfest mit Umzug auf dem Programm. (sda)