Riesen-Schneewürfel stehen bereit und der Wetterbericht deutet auf Sonnenschein, wenn das Forum Würth in Rorschach am Bodensee am nächsten Sonntag zum 1. Schneeskulpturen-Festival lädt. Acht Teams schaffen vergängliche Kunst.
Nur wenige Stunden haben die Bildhauerinnen und Bildhauer Zeit, um aus einem 1.5 Meter grossen Würfel aus gepresstem Schnee ihre Figuren zum Thema «Waldbewohner» hervorzuzaubern. Der Wettbewerb findet im Skulpturengarten beim «Glaspalast» am See statt. Um 17 Uhr prämiert eine Jury die schönsten Schneefiguren.
Für das Publikum stehen 15 kleine Schneeblöcke samt Bildhauer-Werkzeugen zur Verfügung, und die Kinder dürfen sich in einem Wühl-Schneehaufen austoben, wie das Forum Würth mitteilte. Auch für Suppe, Bratwürste, Bürli, Marroni, Glühwein und Kinderpunsch ist gesorgt.
Rohstoff von der Eisbahn
Verantwortlich für die Bereitstellung des Schnees ist die St. Galler Schnee- und Eventfirma Sculptura. Der «Rohstoff» - hier ein Recycling-Produkt: Abschliff des Eisfeldes - werde von der Eisbahn Romanshorn angeliefert, erklärt Beat Brunner, Creative Director von Sculptura. Jeder der 1.5 Meter grossen Würfel ist über eine Tonne schwer.
Brunner baut seit 35 Jahren Jahren Schneekunstwerke im In- und Ausland. Er ist auch der «Erfinder» der Weihnachtskrippe, die jeweils den Gallus-Platz bei der Kathedrale in St. Gallen ziert. Fürs Festival in Rorschach wird Sculptura-Geschäftsführer Roger Leu mit einem Team eine Willkommens-Skulptur formen.
Der Föhn als schlimmster Feind
Zur Schneekunst gehört die Vergänglichkeit - je nach Wetter und Temperatur «überleben» die Skulpturen etwa eine Woche lang. Ihr schlimmster Feind sei der Föhn, sagt Brunner. Schneeskulpturen haben aber auch einen Vorteil: «Wir müssen am Schluss nichts entsorgen.»
Das Forum Würth sieht im Schneeskulpturen-Festival eine winterliche Ergänzung zum erfolgreichen Rorschacher Sandskulpturen-Festival im Sommer. Das Thema «Waldbewohner» passt zur Ausstellung «Waldeslust - Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen der Sammlung Würth», die noch bis Anfang 2017 im Forum Würth zu sehen ist. (sda)