Merkel und Obama verurteilen «barbarische» Angriffe auf Aleppo

Merkel und Obama verurteilen «barbarische» Angriffe auf Aleppo

30.09.2016, 01:16

US-Präsident Barack Obama und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel haben die Angriffe der syrischen und der russischen Armee auf Aleppo als «barbarisch» verurteilt. Dies erklärten die beiden Politiker bei einem Telefongespräch.

Nach Angaben des Weissen Hauses telefonierten Obama und Merkel am Donnerstag miteinander und waren sich dabei einig, dass die Regierungen in Damaskus und Moskau eine «besondere Verantwortung» trügen, «die Kämpfe in Syrien zu beenden».

Der Osten Aleppos sei ein Gebiet, in dem hunderttausende Zivilisten lebten, beklagten Merkel und Obama nach Angaben aus Washington. Die Hälfte der Bewohner seien Kinder.

Die syrische Armee hatte nach dem Scheitern einer Feuerpause vor einer Woche mit russischer Unterstützung eine Offensive auf den von Rebellen kontrollierten Ostteil der Metropole gestartet, um ganz Aleppo zurückzuerobern. Die Aufständischen beschiessen ihrerseits die von Regierungstruppen kontrollierten Stadtteile im Westen.

Merkel hatte wegen der Lage in Aleppo zuvor bereits mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Auch dabei kritisierten die Politiker die jüngste Regierungsoffensive auf Aleppo scharf.

Die USA haben Russland indessen damit gedroht, die Gespräche über eine Waffenstillstandsvereinbarung in Syrien zu beenden. US-Aussenminister John Kerry sagte am Donnerstag in New York, die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abbruch. Angesichts der anhaltenden Angriffe auf die syrische Metropole Aleppo seien derartige Gespräche «irrational».

Die russische Führung erklärte, die Offensive auf Aleppo werde fortgesetzt. Die Rhetorik aufseiten der Regierung in Washington sei in den vergangenen Tagen eher unkonstruktiv gewesen. (sda/afp/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!