«Harvey» bringt noch mehr Regen nach Texas - Trump auf dem Weg

«Harvey» bringt noch mehr Regen nach Texas - Trump auf dem Weg

29.08.2017, 17:20

Vor seiner Ankunft am Dienstag in den Flutgebieten von Texas hat US-Präsident Donald Trump die Menschen zum Zusammenhalt aufgerufen und Hilfen zugesagt. Die Behörden im von Sturm «Harvey» schwer getroffenen Bundesstaat befürchten sechs weitere Todesopfer.

Trump wird noch am Dienstag in Texas erwartet. Er und seine Ehefrau Melania wollen allerdings nicht in der überfluteten Millionenmetropole Houston Halt machen, wo derzeit dramatische Rettungsaktionen laufen. Stattdessen wollten die beiden Gebiete weiter westlich besuchen. Geplant ist unter anderem ein Besuch der ebenfalls schwer getroffenen Stadt Corpus Christi.

Vize-Präsident Mike Pence sagte dem Radiosender Khou in Houston, es sei davon auszugehen, dass bis zu eine halbe Million Menschen in Texas ein Recht auf finanzielle Hilfe durch den Staat habe.

Kein Ende in Sicht

Die Gefahr durch «Harvey» ist in Texas noch lange nicht gebannt: Der Sturm, der am Freitag als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie in Texas auf Land getroffen und später zum Tropensturm herabgestuft worden war, drehte wieder um und hält sich derzeit an der Golfküste. Dort nimmt «Harvey» neuen Regen auf und droht am Mittwoch erneut auf Land zu treffen.

«Harvey» brachte auch in der Nacht zum Dienstag grosse Regenmengen in den Südosten von Texas, wie der Nationale Wetterdienst am frühen Morgen (Ortszeit) mitteilte. Im Tagesverlauf sollte der Sturm leicht ostwärts wandern und damit auch Louisiana erreichen. An einigen Stellen werden bis zu 127 Zentimeter Regen erwartet.

Infolge der sintflutartigen Regenfälle kamen in Texas womöglich sechs weitere Menschen ums Leben. Es gebe sechs Todesfälle, die «möglicherweise» in Verbindung zu der Naturkatastrophe stünden, sagte Tricia Bentley, Sprecherin der Rechtsmedizin im County Harris, zu dem auch Houston gehört. Die genaue Todesursache sei allerdings noch unklar. Die Behörden hatten zuvor drei Todesfälle infolge des Sturms bestätigt.

Rettungsaktivitäten mit Hindernissen

Vize-Admiral Karl Schultz von der Küstenwache sagte dem Sender CNN, es gebe 18 Helikopter für die Rettungseinsätze. Die Wetterverhältnisse ermöglichten derzeit den Einsatz von zwölf Helikoptern gleichzeitig. Hinzu kämen die Helikopter der Nationalgarde.

Houstons Bürgermeister Sylvester Turner zufolge wurden bislang mehr als 8000 Menschen in Notunterkünfte gebracht. Die Rettungskräfte haben offenbar aber weiterhin Probleme, dem Ausmass der Katastrophe Herr zu werden. Pro Stunde gingen bis zu 1000 Anrufe von

Mehr als 9000 Menschen kamen unterdessen im Kongresszentrum von Houston unter. Ursprünglich ist das George R. Brown Convention Center nur für 5000 Menschen ausgelegt.

Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in Texas bis zu 30'000 Menschen vorübergehend obdachlos machen. 54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt. Besonders betroffen ist Houston, in dessen Grossraum 6.5 Millionen Menschen leben. Dort rettete die Polizei allein seit Montagmorgen 1000 Menschen aus den Fluten.

New Orleans an «Katrina» erinnert

Auch im Nachbarstaat Louisiana werden in den kommenden Tagen heftige Ausmasse befürchtet. In New Orleans sollten Schulen und Behörden am Dienstag geschlossen bleiben, wie die Verwaltung der grössten Stadt des US-Bundesstaates anordnete. Bürgermeister Mitch Landrieu empfahl den Bewohnern, ihr Haus nicht zu verlassen. Er riet ihnen, Essen, Trinken und Medikamente für mindestens drei Tage vorrätig haben.

Nach Angaben von Meteorologen ist «Harvey» der zweitstärkste Wirbelsturm seit «Katrina» vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. (sda/afp/dpa/reu)

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