Iraks Regierung: Einigung mit Ankara im Streit um türkische Truppen

Iraks Regierung: Einigung mit Ankara im Streit um türkische Truppen

07.01.2017, 15:28

Der Irak und die Türkei haben sich nach irakischen Angaben im Streit um die Stationierung türkischer Truppen im Norden des Landes geeinigt. Ankara habe zugesagt, das Thema beizulegen, erklärte der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi am Samstag in Bagdad.

Zuvor hatte sich Al-Abadi mit seinem türkischen Amtskollegen Binali Yildirim in Bagdad getroffen. Das staatliche Fernsehen nannte keine Details der Vereinbarung, die bei dem Treffen zustande gekommen sei. Die Türkei habe sich dazu bekannt, die Souveränität des Iraks zu respektieren, hiess es. Zudem seien beide Länder übereingekommen, sich nicht in die Innenpolitik des jeweils anderen einzumischen.

Der türkische Premierminister Yildirim erklärte aber einschränkend, das Thema werde gelöst, wenn die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört sei. Die Truppen würden abziehen, sobald im Land Frieden herrsche.

Der Irak und die Türkei gerieten kurz vor der Offensive auf Mossul Mitte Oktober wegen der türkischen Präsenz in Baschika und andernorts im Nordirak aneinander. Im Militärlager Baschika unweit von Mossul bildet die Türkei unter anderem sunnitische Einheiten für den Angriff auf die IS-Hochburg aus. Auch die Bevölkerung dort besteht überwiegend aus Sunniten

Die von Schiiten beherrschte Regierung in Bagdad hat sich gegen eine türkische Einmischung in die Offensive verwahrt. Es wurde befürchtet, dass es zu Gewalt oder Racheakten bei der Erstürmung kommen könnte. Im Irak gibt es immer wieder Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten.

Irakische Truppen rücken in Mossul vor

Unterdessen rückten die irakischen Truppen weiter in Mossul vor und kamen am Samstag bis auf wenige Hundert Meter an den Tigris heran. Regierungssoldaten näherten sich nach Angaben der Anti-Terror-Einheit CTS auch einer strategisch wichtigen Brücke.

Gut die Hälfte von Ost-Mossul ist inzwischen unter Kontrolle der Regierungstruppen. Der Westteil der Stadt auf der anderen Seite des Tigris ist aber weiterhin in der Hand der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). (sda/dpa/reu)

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