US-Briefbomben-Verdächtiger in Haft - polizeibekannter Republikaner

US-Briefbomben-Verdächtiger in Haft - polizeibekannter Republikaner

26.10.2018, 19:2426.10.2018, 19:24

Der als Verdächtiger in der Briefbombenserie in den USA festgenommene Mann ist eingeschriebenes Mitglied der Republikaner und bereits häufiger polizeilich aufgefallen. Bei ihm handelt es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen um den Hauptverdächtigen.

Nach öffentlich zugänglichen Informationen wurde er während der vergangenen Jahre mehrfach festgenommen, unter anderem wegen einer Bombendrohung.

Auf dem Kleinbus des Tatverdächtigen sind einem von CNN verbreiteten Foto zufolge mehrere Aufkleber mit den Porträts von Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence angebracht. Auch ein Aufkleber mit der Aufschrift «CNN ist zum Kotzen» ist zu erkennen.

Bei dem Mitte 50-Jährigen handelt es sich Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge um den Hauptverdächtigen. Die Festnahme sei auf einem Parkplatz in Plantation im Bundesstaat Florida erfolgt. Insgesamt wurden bisher zwölf Briefbomben gefunden - adressiert an prominente Kritiker Trumps. Bisher wurde niemand verletzt.

Trump twitterte, der «'Bomben'-Kram» schade dem Wahlkampf seiner Republikaner. Am 6. November findet die Kongresswahl statt. Trump sagte am Abend, er sei über die Festnahme informiert worden. Der Täter werde mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft, kündigte er an.

«Sehr unglücklich, was passiert»

Wenige Tage vor der Kongresswahl am 6. November werfen die Bombenfunde ein Schlaglicht auf ein politisch tief gespaltenes Land. Trump hatte die Bomben verurteilt, den Medien aber zugleich vorgeworfen, mit falschen Berichten das Klima zu vergiften. Trumps Kritiker werfen ihm das Schüren von Hass vor. Am Freitag beklagte der Präsident, dass durch die Briefbomben von der Politik abgelenkt werde und dem Wahlkampf seiner Republikaner der Schwung genommen werde. «Sehr unglücklich, was passiert», schrieb er auf Twitter.

Die Ministerin für Innere Sicherheit Kirstjen Nielsen bestätigte gegenüber dem Sender Fox, dass einige Päckchen in Florida aufgegeben wurden. Ein Bombenkommando untersuchte das Verteilzentrum in Opa-locka bei Miami. Den Behörden zufolge waren die Sprengsätze einfach zusammengebaut.

Sicherheitsexperten sagten, ihr Ziel sei es möglicherweise gewesen, Angst zu verbreiten und nicht zu töten. Bisher wurde niemand durch die Rohrbomben verletzt.

Baupläne aus dem Internet

In Kreisen der Ermittler hiess es, die Baupläne für die Sprengsätze stammten aus dem Internet. Mehrere trügen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz in Florida. Sie war bis 2016 auch Vorsitzende des Democratic National Committee, der nationalen Organisation der Demokraten.

«Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden», sagte FBI-Vizechef William Sweeney. Landesweit seien Hunderte Ermittler mit dem Fall befasst. (sda/reu)

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