Die beiden Ticketverkäufer Ticketcorner und Starticket halten an ihren Fusionsplänen fest. Sie nehmen das Nein der Wettbewerbsbehörde zum Zusammenschluss nicht einfach hin, sondern reichen Beschwerde ein.
Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagt Ticketcorner-Chef Andreas Angehrn, dass man beschlossen habe, vor dem Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen den Weko-Entscheid einzulegen.
Die Wettbewerbskommission (Weko) begründete im Mai ihr Veto zur Fusion mit der der marktbeherrschenden Stellung, welche den Wettbewerb beseitigt hätte. «Wir sind mit der Beurteilung der Weko nicht einverstanden», sagt Angehrn. «Sie hat im Markt zu enge Grenzen gezogen und ganze Segmente so ausgegrenzt, dass uns dort eine marktbeherrschende Stellung unterstellt wird», sagt er.
Das Fusionsverbot schwäche die Weiterentwicklung des Unternehmens und die Position gegenüber ausländischen Konkurrenten, welche «in ganz anderen Dimensionen agieren». Angehrn rechnet beispielsweise damit, dass der US-Ticketriese Ticketmaster in der zweiten Jahreshälfte 2017 in der Schweiz aktiv wird und dass Umsätze abfliessen werden.
Ticketmater ist eine Tochter des weltgrössten Konzertveranstalters Live Nation. Ticketcorner gehört der Ringier-Gruppe und der CTS-Eventim-Gruppe. Starticket gehört dem Medienkonzern Tamedia. Die Medienhäuser hatten sich Ende Oktober in einem Fusionsvertrag geeinigt. Ob dieser Vertrag während der Beschwerde gültig bleibe, werde nun geprüft, sagte Angehrn. (sda)