Wenige Tage vor der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela hat die Opposition gegen die Abstimmung protestiert. Hunderte Demonstranten zogen am Mittwoch zum Büro der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in der Hauptstadt Caracas.
«Wir wollen der internationalen Gemeinschaft sagen, dass all jene, die unser Land zerstört haben, bestraft werden müssen, denn sie sind für dieses Desaster verantwortlich», sagte der Abgeordnete Negal Morales.
Das grösste Oppositionsbündnis MUD hat zum Boykott der Abstimmung am Sonntag aufgerufen, weil es Wahlbetrug befürchtet. Die Bewegung forderte die OAS und die Europäische Union auf, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen. «Wir wollen wählen, aber das ist keine Wahl», sagte die oppositionelle Abgeordnete Delsa Solórzano.
Präsident Nicolás Maduro will sich im Amt bestätigen lassen. Alles deutet auf seine Wiederwahl hin. Zahlreiche Regierungsgegner sitzen in Haft, sind ins Ausland geflohen oder wurden von der Wahl ausgeschlossen.
Das Land mit den grössten Ölreserven der Welt steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Aus Mangel an Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs einführen. (sda/dpa)