Drei Männer sind im US-Bundesstaat Virginia angeschossen und schwer verletzt worden - und das Ganze war live im Internet zu sehen. Einer der jungen Männer streamte am Dienstag (Ortszeit) in Echtzeit bei Facebook ein Video davon, wie er und zwei Freunde in einem Auto sassen, Musik hörten und anscheinend kifften.
Nach etwa sechs Minuten sind plötzlich zahlreiche Schüsse zu hören, das Handy fällt zu Boden, und es herrscht Stille. Drei Männer seien mit Schussverletzungen in ein Spital gekommen, teilte die Polizei der Stadt Norfolk per Twitter mit. Zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr.
Mehrere US-Medien berichteten, es handle sich hierbei um die Männer aus dem Video. Der Polizei seien die Bilder bekannt, das Video werde ausgewertet, zitierte die Online-Ausgabe des Magazins «The Hollywood Reporter» einen Sprecher.
Seitdem es Smartphone-Besitzern möglich ist, Aufnahmen in Echtzeit im Internet zu übertragen, tauchen immer wieder Live-Videos von Gewalt und Verbrechen auf. Erst vergangene Woche hielt die Freundin des Afroamerikaners Philando Castile live bei Facebook das Geschehen fest, nachdem dieser von einem Polizisten angeschossen worden war. Castile starb später.
Das Video aus Virginia läuft nach den Schüssen weiter. Nur die Unterseite eines Sitzes ist zu sehen, man hört aber Stimmen von Passanten. «Bleibt entspannt, haltet die Augen offen», sagt ein Mann immer wieder. «Alles wird gut.» Nach rund zehn Minuten ist zu hören, dass Rettungskräfte mit den Verletzten sprechen. Später wird es wieder still, nach mehr als einer Stunde endet das Video abrupt. (sda/dpa)