Heftige Gewitter haben in Zofingen AG zu grossflächigen Überschwemmungen, Hangrutschen und Stromunterbrüchen geführt. Bei der Notrufzentrale gingen über 320 Schadensmeldungen ein. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.
Betroffen von den Fluten waren der Ortsteil Mühlethal sowie tiefer gelegene Quartiere, die Altstadt und die Industriegebiete, wie die Stadt Zofingen in der Nacht auf Sonntag mitteilte.
Mehrere Betriebe, Keller, Tiefgaragen, Unterführungen und das Bahnhofparking standen unter Wasser. In einzelnen Quartieren fiel der Strom aus. Der Zivilschutz verteilte Trinkwasser, wie im Kurznachrichtendienst Twitter berichtet wurde.
250 Rettungskräfte im Einsatz
Insgesamt rückten rund 250 Rettungskräfte zum Einsatz an, darunter mehrere Feuer- und Chemiewehren, der Zivilschutz und ein Löschzug der SBB. Die Feuerwehr Zofingen rechnet mit einem mehrtägigen Einsatz.
Die Feuerwehren und der Zivilschutz stünden im Dauereinsatz, hiess es in der Mitteilung. Aufgrund der Vielzahl der Alarmmeldungen mussten die Hilfskräfte zunächst Prioritäten setzen. Sie baten die Bevölkerung um Geduld.
Das Unwetter beeinträchtigte auch den Verkehr auf Strasse und Schiene. Die A1 bei Zofingen wurde überflutet. Die Autobahn wurde zeitweise gesperrt. Auch aus Kölliken AG meldete der TCS überschwemmte Strassenabschnitte.
In Zofingen standen zudem am Samstagabend zwei Gleise unter Wasser. Die Züge auf der Strecke Basel-Luzern fielen zwischen Olten und Luzern aus, wie der Bahninformationsdienst Railinfo mitteilte. Am Sonntagmorgen konnten zwischen Lagenthal BE und St. Urban LU keine Regionalzüge verkehren. Passagiere mussten auf Busse umsteigen.
Bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter
Am Samstagnachmittag und -abend waren teils heftige Gewitter über die Schweiz gezogen - und haben der Hitzewelle ein Ende gesetzt. Wurden vorerst noch Temperaturen von bis zu 32 Grad gemessen, stürmte es später am Tag stellenweise heftig.
Die kräftigsten Gewitterzellen entluden sich am Jurasüdfuss und am Bodensee, wie der Wetterdienst MeteoSchweiz auf seinem Blog schreibt. Im Oberaargau fielen stellenweise knapp 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. In Wynau im Kanton Bern wurden in nur 20 Minuten 31 Liter gemessen.
Auch Hagel wurde da und dort verzeichnet. Besonders viele Meldungen gingen aus Orten am Jurasüdfuss ein, wie ein Meteorologe von MeteoSchweiz gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Besonders stürmisch wurde es südlich von Interlaken BE, wo Böen von 105 Kilometern pro Stunde erreicht wurden. (sda)