Der wegen Totschlags verurteilte Oscar Pistorius ist nach Angaben eines Pastors ein «gebrochener Mann». Der frühere Spitzensportler empfinde Trauer, sagte der von der Verteidigung bestellte Marius Nel am zweiten Tag der Anhörung über ein neues Strafmass in Pretoria.
«Ich habe Pistorius oft besucht, ihm Seelsorge angeboten», sagte der Pastor am Dienstag. Pistorius war Mitglied seiner Gemeinde, Nel habe ihn regelmässig im Gefängnis besucht.
Das Gericht in Pretoria unter Vorsitz von Richterin Thokozile Masipa will spätestens am Freitag über ein neues Strafmass für Pistorius befinden.
Der unterhalb der Knie amputierte Pistorius hatte am Valentinstag 2013 seine damalige Freundin Reeva Steenkamp - ein aufstrebendes Model - erschossen. Pistorius hatte ausgesagt, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Toilettentür in seinem Haus einen Einbrecher befürchtet habe.
Pistorius war in erster Instanz wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde nach einem Jahr in Hausarrest umgewandelt.
Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein und erzielte Ende 2015 in zweiter Instanz eine Verurteilung wegen Mordes. Darauf stehen im südafrikanischen Rechtssystem bei nicht einschlägig vorbestraften Tätern mindestens 15 Jahre Haft, maximal 20. (sda/dpa)