Die Schändung des muslimischen Friedhofs in Lausanne ist auch drei Monate nach der Tat noch ungeklärt. Die Waadtländer Staatsanwaltschaft hat das Verfahren nun eingestellt. Die Täter bleiben unbekannt.
Die Polizei werde Hinweisen auf die Täterschaft weiter nachgehen, auch wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, sagte die Waadtländer Staatsanwältin Sandrine Chardonnens am Montag. Sie bestätigte damit Informationen der Westschweizer Zeitung «Le Matin» vom Samstag.
Mitte Oktober des letzten Jahres hatten Vandalen das muslimische Gräberfeld im Friedhof Bois-de-Vaux in Lausanne geschändet. Sie verschmierten Gehwege mit anti-islamischen Hass-Botschaften und rissen Grabtafeln um. Ausserdem wurden die lokalen Behörden als «Mafia» angegriffen, weil sie den Friedhofsteil für die Muslime 2016 bewilligt hatten.
Die Stadtbehörden hatten die Taten aufs Schärfste verurteilt und Strafanzeige eingereicht. Die Spurensicherung sei aber von Anfang an schwierig gewesen, die Ermittler hätten kaum materielle Beweise gefunden, sagte die Staatsanwältin. Die Untersuchungen seien zusätzlich verkompliziert worden, weil der Friedhof ein öffentlicher Ort sei und ununterbrochen von Menschen besucht werde.
Der Lausanner Sicherheitsdirektor Pierre-Antoine Hildbrand bedauert, dass die Urheber dieser schändlichen Taten nicht gefasst werden konnten. Zugleich bekräftigte er, dass die Stadtbehörden ausserhalb der Besuchszeiten eine Videoüberwachung des Friedhofs prüfen würden. (sda)