Die in Pakistan der Todesstrafe entgangene Christin Asia Bibi hat das Land verlassen. «Bibi hat das Land verlassen und ist in Kanada angekommen», sagte ihr Anwalt Saiful Malook der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch.
Wann genau die 51-jährige Katholikin ausgereist war, sagte Malook nicht. Der Fall Bibi reicht in das Jahr 2009 zurück. Damals wurde der fünffachen Mutter vorgeworfen, sich bei einem Streit mit muslimischen Frauen in ihrem Dorf in der Provinz Punjab abfällig über den Propheten Mohammed geäussert zu haben. Bibi wies die Vorwürfe gegen sie stets zurück.
Ende Oktober letzten Jahres hatte der Oberste Gerichtshof das Urteil gegen sie aufgehoben. Dies löste massive Proteste radikalislamischer Gruppen aus, die unter anderem Strassen blockierten.
Im Januar erklärte das Gericht in Islamabad einen Berufungsantrag gegen den Freispruch der zweifachen Mutter für unzulässig und ordnete zugleich ihre sofortige Freilassung an. Allerdings konnte Bibi Pakistan wegen der Proteste zunächst nicht verlassen.
Blasphemie kann im streng konservativ-islamischen Pakistan mit dem Tod bestraft werden. Dutzende Menschen verbüssen dort wegen entsprechender Anschuldigungen nach Schätzungen eines US-Ausschusses zur Religionsfreiheit lebenslange Gefängnisstrafen oder warten auf ihre Hinrichtung. Besonders betroffen sind religiöse Minderheiten, insbesondere Christen. Immer wieder kommt es auch zu Lynchmorden. (aeg/sda/afp)