Zwei mutmassliche Mitglieder der kalabrischen Mafia-Organisation «N'drangheta», die ihren Wohnsitz im Kanton Thurgau haben, sind in der süditalienischen Provinz Reggio Calabria verhaftet worden. Ihnen wird Drogenhandel zur Last gelegt.
Dies sagte ein Sprecher der kalabrischen Polizei am Freitag der Nachrichtenagentur sda und bestätigte damit entsprechende Medienberichte aus Italien.
16 weitere mutmassliche N'drangheta-Mitglieder würden derzeit in der Schweiz von der Bundespolizei gesucht, teilte der Sprecher weiter mit. Weder das Bundesamt für Polizei (fedpol) noch die Bundesanwaltschaft konnten diese Informationen am Freitag bestätigen oder ergänzen.
Die 18 Verdächtigen werden bezichtigt, in beiden Ländern schwerwiegenden mafiösen Tätigkeiten nachzugehen. Nach Angaben der italienischen Behörden gehören alle Personen der «lokalen N'drangheta-Zelle» von Frauenfeld (TG) an.
Die Thurgauer Zelle besteht demnach seit rund 40 Jahren und soll ein Ableger einer Verbrecherorganisation aus Fabrizia in der kalabrischen Region Vibo Valentia sein.
Die 18 Tatverdächtigen sind laut den Carabinieri hauptsächlich im Drogenhandel tätig. Sie seien in den 1970er-Jahren in den Kanton Thurgau eingewandert.
Seit 2012 ermittelt demnach das zusammen mit italienischen Beamten gegen die mutmasslichen Mitglieder der Zelle. Die Verhaftungen seien vor allem dank dem Abhören von Telefongesprächen möglich geworden und dank einer «ausgezeichneten Zusammenarbeit» zwischen den Schweizer und italienischen Beamten.
Bei einer Festnahme der 16 gesuchten Personen müssten diese nach Italien ausgeliefert werden. (aeg/sda)