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Schubser gegen Aktivisten – Professor erhält Abmahnung

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Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Schubser gegen Aktivisten – Professor erhält Abmahnung

Ende März ist es an der Universität Bern zu einem Streit zwischen einem Pro-Palästina-Aktivisten der kommunistischen Bewegung «Der Funke» und einem Professor gekommen. Das hat nun Konsequenzen: Der Professor erhält von der Universität eine Abmahnung.
05.04.2024, 08:2405.04.2024, 08:24
Matthias Fuchser / ch media
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Die Universität Bern hatte sich bereits vergangene Woche vom Verhalten des Professors distanziert. In diesem Zusammenhang wurden weitere Abklärungen angekündigt. Jetzt ist klar, dass der stellvertretende Institutsleiter der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät seine Position behalten kann. Ohne Konsequenzen bleibt der Vorfall jedoch nicht.

Der Professor erhält von der Universitätsleitung eine sogenannte Abmahnung, wie die Uni Bern auf Anfrage schreibt. Er sei seiner Vorbildfunktion nicht nachgekommen und man verurteile jegliche Form von Gewalt und deren Unterstützung sowie Diskriminierung.

Eine Abmahnung ist eine explizite Aufforderung, dass der Professor solches Verhalten sofort stoppen muss. Bei Wiederholung droht eine Kündigung.

Was war passiert?

Der beschriebene Zwischenfall trug sich Ende März im Universitätsgebäude auf dem Von-Roll-Areal in Bern zu. Aktivistinnen und Aktivisten der kommunistischen Bewegung «Der Funke» waren mit dem Universitätsprofessor aneinandergeraten. Ein Video zeigt, wie der Professor einen Aktivisten, der ein Schild mit einer Palästina-Flagge in den Händen hält, beschimpft und auch schubst.

Was vor oder nach der Video-Aufnahme passiert ist, bleibt unklar. Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten ihrerseits keine Bewilligung für die Aktion im Universitätsgebäude.

Nicht die erste Abmahnung in diesem Jahr

Bereits im Februar hatte die Universitätsleitung in Bern eine Abmahnung gegen eine Professorin des mittlerweile aufgelösten Nahost-Instituts ausgesprochen. Eine Untersuchung hatte gezeigt, dass es am Institut eine starke Polarisierung und ein tiefes menschliches Unbehagen bei den Mitarbeitenden gebe. Es habe im Institut Abhängigkeiten von Mitarbeitenden von der Institutsleitung, Interessenskonflikte und einen übertrieben informellen Führungsstil gegeben.

Auslöser der Untersuchung war ein Tweet eines Dozenten des Nahost-Instituts. Er hatte in diesem den Angriff der Hamas auf Israel als «Geschenk» bezeichnet und wurde anschliessend fristlos entlassen.

Gegenstand der Untersuchung war auch das Verhalten der Institut-Leitung, die die Aussagen des Mannes verteidigt hatte. Für Diskussionen sorgte zudem die persönliche Befangenheit. Die Co-Direktorin ist gleichzeitig die Ehefrau des umstrittenen Dozenten.

TeleBärn berichtete über die Auflösung des Nahost-Instituts:

(mfu/sda)

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