Milde Winter sind harte Winter für niedrig gelegene Skigebiete. Les Prés-d'Orvin liegt auf knapp über 1000 Metern über Meer und zieht aufgrund seiner Nähe zu Biel vor allem Ski-Fans aus dem Seeland an – normalerweise. Denn diesen Winter konnten die Lifte von Les Prés-d'Orvin noch keinen einzigen Tag in Betrieb genommen werden.
Die Betreiber hoffen nun wegen des aktuellen Schneefalls auf kommendes Wochenende. Das Team sei sehr optimistisch, erzählt Marc-André Léchot, Verwaltungsratspräsident der Téléskis SA Les Prés-d’Orvin. «Unser Team präpariert momentan die Pisten. Wenn es für die grossen Skilifte nicht reicht, werden wir alles tun, um zumindest den Babylift für die Kleinen öffnen zu können.»
Trotz allem Optimismus: Die milden Temperaturen geben den Betreibern zu denken. Wie soll es weitergehen, wenn Frühlingstemperaturen im Winter zur Norm werden? «Ich bin Realist: Mit allem, was wir finanziell in diese Saison investieren mussten, wird der Umsatz sehr schlecht sein», sagt Léchot. Da man gespart habe, könne man sich noch maximal eine ähnlich schlechte Saison wie die aktuelle erlauben. «Viel mehr wird dann allerdings schwierig.»
Um schwarze Zahlen zu schreiben, müssten die Skilifte mindestens 25 Tage pro Saison geöffnet haben, so Léchot. In der Saison 20/21 waren es keine fünf. «Das reicht finanziell nicht», betont Léchot. Was also ist zu tun?
«Wir müssen eine Angebotserweiterung sicher in Betracht ziehen – die Frage ist nur noch, wie.» Der Vorteil von Les Prés-d’Orvin: «Das Gebiet eignet sich auch, um zu schlitteln oder zu wandern», erklärt der Verwaltungsratspräsident.
Auch wenn diese Optionen auch aktuell zur Verfügung stehen, zieht das momentan wenig Besucherinnen und Besucher nach Les Prés-d'Orvin. Das bedeutet: weniger Umsatz für die Gastrobetriebe vor Ort und tiefere Löhne für die Personen, die sich um den Betrieb der Skilifte kümmern. Diese Personen stünden auf Abruf bereit und arbeiteten im Stundenansatz, so Léchot. «Auch für diese Mitarbeitenden gilt es, eine Lösung zu finden.»