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Gitter sollen Pfahlbauten am Inkwilersee vor Biber schützen

Biber zerstören Welterbe im Inkwilersee. Der Inkwilersee befindet sich auf der Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn. Bei der grössten Insel hat es im Wasser Überreste von Pfahlbauten und diese ge ...
Biber zerstören Welterbe im Inkwilersee. Der Inkwilersee befindet sich auf der Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn. Bei der grössten Insel hat es im Wasser Überreste von Pfahlbauten und diese gehören seit 2011 zum UNESCO-Welterbe. Die Nager graben Tunnelgänge und gefährden so die geschützten Pfahlbauten. Nun ergreifen die Kantone Bern und Solothurn Massnahmen.

Gitter sollen Pfahlbauten am Inkwilersee vor Biber schützen

Der Schutz unerforschter Pfahlbauten am Inkwilersee an der Grenze zwischen Bern und Solothurn hat seinen Preis. Für 800'000 Franken soll auf der Insel eine Vorrichtung befestigt werden, um die angesiedelten Biber an weiteren Beschädigungen zu hindern.
18.01.2023, 08:0818.01.2023, 18:10
Fabiola Hostettler / ch media
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Eine Gruppe Biber am Inkwilersee durchkreuzt wortwörtlich die durch Unesco-Welterbe geschützten Pfahlbauten, da sie die Insel aktuell als Wohnstätte nutzen. Weil der Erhalt dieser archäologischen Fundstelle gefährdet sei, wollen die Kantone Bern und Solothurn das Kulturerbe mit einem Gitter schützen. Kosten soll das Projekt rund 800'000 Franken, schreiben die Kantone in einer Mitteilung.

Lohn-, Material und Planungskosten seien der Grund für das Budget von fast einer Million Franken, wie Regine Stapfer, stellvertretende Kantonsarchäologin des Kantons Bern gegenüber BärnToday erläutert. «Der Schutz soll verhindern, dass der Biber sich unter Wasser in das Ufer der Insel graben kann.» Aktuell würden die Tiere so die Pfahlbauten beschädigen.

Biber bekommen Ersatzbau

Nach der Befestigung des Gitters soll dieses nicht mehr sichtbar sein. «Da wird wieder Gestrüpp darüber wachsen und unter Wasser bringen wir Kies zur Sicherung an», so Stapfer.

Damit die Tiere wegen des Schutzes der Pfahlbauten nicht ohne Bau dastehen, soll auf der Nachbarinsel ein kleiner künstlicher Bau angebracht werden. Diesen wollen die Kantone in einem ersten Schritt noch in diesem Winter erstellen. So können die Tiere gemäss Mitteilung in ihrem Revier am Inkwilersee verbleiben, ohne den Erhalt der archäologischen Fundstelle zu gefährden.

Die Ausführung des hauptsächlichen Baus sei für den nächsten Winter vorgesehen. «Aufgrund diverser Schonzeiten für die Biber sind die eigentlichen Bauarbeiten auf die Monate November bis Februar beschränkt. In den Folgejahren sollen die Massnahmen durch die Fachstellen regelmässig überprüft werden», heisst es in der Mitteilung weiter.

Untersuchungen finden in der Zukunft statt

Die Pfahlbauten wurden bisher nicht im Detail erforscht. Grund dafür sei, dass sich die Bauten in einem sehr guten Zustand befinden und die Bedingungen für den Erhalt laut Stapfer ideal sind. «In der Zukunft wird es bessere Technologien und Methoden geben, um die Pfahlbauten zu untersuchen.» In den nächsten Jahrzehnten soll an den Funden also gar nicht geforscht werden.

Solange die Untersuchungen noch nicht stattfanden, soll auch der Schutz vor neuen Biberbauten installiert bleiben.

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