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Thuner Coiffeuse sammelt Haare – und rettet damit Gewässer

Coiffeuse, Leandra Graber, rettet verschmutzte Gewässer mit Resthaar.
Coiffeuse, Leandra Graber, rettet verschmutzte Gewässer mit Resthaar.

Thuner Coiffeuse sammelt Haare – und rettet damit Gewässer

Das Projekt «HAIR HELP the Oceans» will mithilfe abgeschnittener Haare Gewässer von Öl befreien. Auch die Thunerin Leandra Graber nimmt mit ihrem Geschäft an der Aktion teil.
02.12.2022, 18:3302.12.2022, 18:34
Warner Nattiel, Lara Aebi / ch media
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Unsere abgeschnittenen Haare sind alles andere als ein Abfallprodukt. Denn: Sie haben die besondere Eigenschaft, Öl aufsaugen zu können. Dies macht sich das internationale Projekt «HAIR HELP the Oceans» zunutze. Alte Nylonstrümpfe, gefüllt mit abgeschnittenen Haaren, lassen sich zu Filtern zusammenbauen. Damit können Öl-verschmutzte Gewässer gereinigt werden.

Dieses Konzept überzeugte auch Leandra Graber, Inhaberin des Geschäfts Coiffeur Leandra aus Thun. Darauf aufmerksam wurde die gelernte Coiffeuse durch eine Ausgabe der Sendung «Galileo». Nun nimmt sie seit August am Projekt teil – und ist erstaunt, was menschliche Haare zu leisten vermögen: «1 Kilo Haare kann 8 Kilo Öl aus dem Wasser filtern», verrät die Thunerin.

Ein Papiersack Haare in drei Monaten gesammelt

Seit August sammelt Leandra Graber die Haare ihrer Kundschaft. «Im November hatte ich eine Papiertasche zusammen.» Diese sendet sie nach Deutschland zum «HAIR HELP the Oceans»-Hauptsitz. Das Projekt sammelt seit sieben Jahren Haare. Dank der Methode mit den Haarfiltern konnte 2020 konnte mit dieser Methode ein Ölteppich, so gross wie 4000 Fussballfelder, eingedämmt werden.

«Ich finde es ein tolles Projekt», freut sich Graber. «Es ist so einfach: Haare, die wir nicht mehr benötigen, können noch von jemand anderem verwendet werden.» Jeder Coiffeur und jede Coiffeuse schneide täglich Haare ab. «Warum sollten diese direkt in den Abfalleimer? In der heutigen Zeit ist es so wichtig, die Natur zu schützen», betont Graber.

Auch die Kundschaft freuts: «Ich würde mir wünschen, dass zukünftig mehr Geschäfte hier in Thun das Projekt unterstützen würden», erzählt eine Kundin.

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