Daniel Strahm: Die Schlosswiler Moschtete ist ein sehr geselliger Anlass, bei dem wir das Show-Mosten demonstrieren. Das machen wir mit einer über 100 Jahre alten Packpresse. So sehen die Leute, wie man damals Most hergestellt hat. Den hergestellten Most gibts dann unpasteurisiert zu trinken und zu kaufen. Ein anderer Teil sind aber auch die beliebten Apfelküchlein, die vor Ort von den Landfrauen hergestellt werden.
Die Moschtete gibt es nun seit 25 Jahren. Ziel des Anlasses ist es, die Hochstammbäume des Ortsteils Schlosswil zu schützen. Der Erlös aus dem Anlass wird zugunsten junger Bäume eingesetzt. So konnten wir den Rückgang der Hochstammbäume bremsen. In den letzten Jahren ist der Anzahl der Bäume sogar leicht gestiegen.
Das Obstjahr 2023 fiel regional sehr unterschiedlich aus. In Schlosswil gibts dieses Jahr wieder nicht viel Obst: Wegen Trockenheit fielen viele Äpfel schon früh von den Bäumen. Es wird also nicht riesige Mengen geben. Aber: Der produzierte Most bleibt lange haltbar.
Die Menge war damals sicherlich kleiner und der Prozess aufwändiger. Man muss verschiedene Lagen aufeinanderschichten und mit der Presse zusammendrücken. Heute kann man mit den modernen Pressen viel schneller, viel grössere Mengen pressen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Fünfzigerjahren, nahm die Anzahl der Hochstammbäume stark ab. Aus wirtschaftlichen Gründen: Heute konsumiert man anders als damals, Most wird kaum mehr getrunken. Zudem benötigen Hochstammbäume viel Pflege. Das kostet Zeit. Das führte dazu, dass viele Bäume verschwunden sind.
Nein, es ist eine Ausgabe wie in anderen Jahren auch. Neu ist dieses Jahr allerdings die Teilnahme der Ornithologischen Gesellschaft Biglen. Diese zeigt Kindern oder interessierten Erwachsenen, wie man Nistkästen baut.