Timm Klose: Eigentlich sehr gut. Ich habe in Norwich eine extrem schöne Zeit gehabt. Die Stadt hat uns extrem gut gefallen. Es war ein Ort, der auch für meine Familie sehr gut gepasst hat und ich würde schon sagen, dass wir eine zweite Heimat gefunden haben.
Die Stadt ist sehr fussballverrückt. Es gibt in Norwich aus sportlicher Sicht eigentlich nur Fussball und das Stadion ist immer ausverkauft. Das ist natürlich super, auch in Anbetracht dessen, dass man aktuell in der zweiten Liga spielt. Der Club ist gut organisiert, man hat als Spieler sehr gute Trainingsmöglichkeiten. Das haben die Verantwortlichen in den letzten Jahren nochmals verbessert. Für «Fasi» ist es alles in allem der richtige Schritt in seiner Karriere.
Genau, ich hatte mit ihm Kontakt. Es ging in unseren Gesprächen darum, was auf ihn zukommen könnte. Ich kenne Norwich sehr gut und habe Freunde dort. Ich glaube, für ihn war es wichtig zu wissen, wie es vor Ort aussieht. Nicht nur aus Sicht eines Spielers, sondern auch, wie es ist, mit einer Familie in dieser Region zu leben.
Ja, das habe ich. Ich hatte dort eine sehr tolle Zeit und habe bis heute sehr tolle Erinnerungen. Deshalb konnte ich «Fasi» den Wechsel nach Norwich ans Herz legen.
Norwich liegt ein bisschen ausserhalb der ganz grossen englischen Metropolen. Dafür ist man ziemlich schnell am Meer. Das habe ich oft ausgenutzt. In London ist man auch relativ schnell, wenn man in den Zug steigt. Mit dem Auto dauert es länger, denn der Verkehr in England, vor allem um London, ist ziemlich anstrengend. Die Stadt Norwich ist tatsächlich sehr charmant, die Stadt bietet viel. Deshalb hat es uns wahrscheinlich so gut gefallen.
Der Club lebt komplett von der Euphorie. Die Fans tragen die Mannschaft. «Fasi» wird merken, dass es ein sehr enthusiastisches Publikum ist, das hinter der Mannschaft steht. Er kann sich auf eine tolle Erfahrung freuen. Dabei spielt es gar nicht so eine Rolle, ob es gut oder schlecht läuft. Die Fans verurteilen einen nicht so schnell. Klar ist aber auch, dass es eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich des Einsatzes und der Leistung gibt, wie es halt normal ist im Fussball.
Es sind viel mehr Partien: Man bestreitet 46 Meisterschaftsspiele und spielt in zwei Cup-Wettbewerben. Falls «Fasi» auch noch für die Nationalmannschaft aufgeboten wird, kann das Programm schon streng werden. Technisch und taktisch wird er sich in der zweiten englischen Liga schnell zurechtfinden. Bezüglich Intensität und Körpereinsatz wird es für ihn schwieriger als in der Schweiz. Es wird aus meiner Sicht mehr gefightet als in der Super League. Aber so wie ich «Fasi» kenne, wird er sich auch daran schnell gewöhnen.
Natürlich, das macht viel aus. Wagner kennt die Liga bereits gut und kann «Fasi» vorbereiten und ihm sagen, was auf ihn zukommt. Gleichzeitig weiss er um Fassnachts Fähigkeiten und kann diese dann auch entsprechend einsetzen. Ich hoffe, dass er sich schnell anpassen kann und dann auf seinem höchsten Level spielen wird.
Der Teamgeist ist sehr gut in Norwich. Das war schon immer so. Ich weiss, dass die Mannschaft auch jetzt neue Spieler sehr gut aufnimmt und integriert. «Fasi» hat Glück, dass ich schon dort gespielt habe. Jetzt mögen sie sowieso alle Schweizer. Das macht seine Integration wahrscheinlich auch noch mal ein bisschen einfacher (lacht).
Ins Ausland zu wechseln, ist auch immer eine Art Abenteuer. Man ist weg von zu Hause, sieht neue Kulturen auf und neben dem Platz. Das hat mich extrem gereizt und darum habe ich den Schritt jeweils gewagt.
Das weiss ich nicht. Das ist schwierig zu beurteilen. Norwich ist natürlich sehr interessant, weil sie stets im Aufstiegsrennen für die Premier League dabei sind. Wenn er dann mit 30 in der Premiere League spielen könnte, wäre dies sicherlich ein Highlight für ihn. Wenn der Wechsel ins Ausland in diesem Jahr nicht geklappt hätte, wäre es wohl schwieriger geworden, auch wenn man im Fussball nie weiss und alles extrem schnell geht. Ich glaube, dass er sich nun auf eine tolle Erfahrung im Mutterland des Fussballs freuen kann.
Das Team dazu hätten sie definitiv. Den Trainer auch. Wagner weiss, was es braucht, um aufzusteigen. Im Hintergrund findet im Verein zudem eine Neuorientierung statt, weil jetzt der Sportchef weg ist. Im letzten Jahr hat das Team etwas enttäuscht, mit diesem Team sollte in diesem Jahr mehr möglich sein. Ich schätze die Mannschaft so ein, dass sie sich unter den besten vier Mannschaften der Liga etablieren wird.
Ja, schon. Ich durfte eine schöne und erfolgreiche Zeit dort verbringen. Deshalb war für mich klar, dass ich den Club aus der Ferne weiterverfolgen will.
Ich war damals auch in dieser Liga und erhielt ein Aufgebot für die Nationalmannschaft. Damals unter Trainer Vladimir Petkovic. Der Wechsel zu Norwich bedeutet nicht, dass er jetzt weg ist von der Nationalmannschaft. Aus meiner Sicht gehört auch die Championship (zweithöchste Liga in England) zu den besten Ligen in Europa. Die Qualität darf man definitiv nicht unterschätzen. Ich denke, «Fasi» wird weiterhin die Chance haben, ein Teil der Nationalmannschaft zu sein.