Michelle Renaud traut ihren Augen nicht, als sie am Montag einen Blick in den Webshop der Schweizerischen Post wirft. Die Briefmarken, die das Truber Dorfzentrum zeigen, sind nicht mehr erhältlich. «What? Ausverkauft?», wundert sich die Truber Gemeinderätin auf X, vormals Twitter.
BärnToday weiss: Seit Ende September sind die Briefmarken mit dem idyllischen Dorf im Fokus ausverkauft.
Ab dem 7. September gab es die Briefmarken bei der Post zu kaufen. Anlass dafür war das 60-Jahr-Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Südkorea. Um dieses Jubiläum zu feiern, wurde ein traditionelles Dorf aus Südkorea und eines aus der Schweiz für eine limitierte Briefmarke ausgewählt.
Auf Anfrage zeigt sich Gemeinderätin Renaud über die hohe Nachfrage «erstaunt». «Ich dachte, Briefmarken seien gar nicht mehr so ‹in›», sagt die Ex-TeleBärn-Moderatorin, die für die Mitte-Partei in den Nationalrat gewählt werden will. «Aber es liegt wohl auch an Trub. Viele verbinden unsere Gemeinde mit ‹Heimat›.»
Trub stehe für einerseits für traditionelle Werte und Bodenständigkeit und andererseits hätten viele eine Verbindung zur Gemeinde mit 1320 Einwohnerinnen und Einwohnern, erklärt sie. «Wenn ich jeweils sage, dass ich im Trub wohne, löst das sehr oft etwas aus», weiss Renaud.
Dass die Briefmarken derart schnell vergriffen sind, ehre die Truber Bevölkerung. «Wir sind stolz darauf, hier wohnen zu dürfen und Teil von Trub zu sein.»
Post-Sprecherin Silvana Grellmann hat eine leicht abweichende Erklärung für die hohe Nachfrage. Sie führt das rege Interesse auf die Präsentation der Sondermarke beim Jubiläumsveranstaltung der diplomatischen Beziehungen zurück. «Dieser Event hat für grosses Interesse gesorgt und hat die Nachfrage an der Briefmarke gesteigert.»
Wer darauf hofft, dass die Post die beliebten Marken nun nachdruckt, wird vom gelben Riesen enttäuscht. «Wir drucken Sondermarken jeweils nicht nach. Ganz nach dem Motto ‹Es hett solangs hett›.»
