Sag das doch deinen Freunden!
Am Freitagnachmittag findet eine Patrouille der Kantonspolizei St.Gallen ein verlassenes Fahrzeug auf dem Pannenstreifen. Routinemässig wird kontrolliert, ob es verschlossen ist. Ist es nicht. Auf der Fussmatte der Beifahrerseite finden die Beamten einen Umschlag mit 100'000 Schweizer Franken in Bar und fordern Verstärkung an.
Die hinzukommenden Polizisten entdecken wenige hundert Meter weiter einen Passanten auf dem Pannenstreifen und halten ihn an. Es handelt sich um den Fahrer. Er ist unterwegs, um Benzin zu holen. Die weiteren Abklärungen der Kapo St. Gallen ergeben, dass der 31-Jährige gerade ein Vermögen von 70 bis 90 Millionen Franken geerbt hat. In einem Treuhandbüro wurde ihm als Sofort-Massnahme ein Barbetrag von 100‘000 Franken ausbezahlt.
Auf die Frage, warum er sein Auto nicht verschlossen habe, sagte der frisch gebackene Millionär: «Ich glaube halt an das Gute im Menschen. Ich habe schlicht nicht daran gedacht, mein Auto zuzusperren.» Auch Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kapo St. Gallen, ist erleichtert: «In so einem Fall geht man von Beginn weg von einem Delikt aus. Es ist schön, dass solche Geschichten manchmal auch gut ausgehen.» (lhr)