Ein sieben Zentimeter dicker Schinken zeigt über 2'500 Objekte, die den Alltag der DDR prägten
Im Buch «Jenseits der Mauer – Kunst und Alltagsgegenstände aus der DDR» (siehe Infobox) finden sich mehr als 2'500 Objekte aus dem «Wendemuseum» in Los Angeles. Kein Wunder wurde wurde es ein gewaltiges Buch. Wir wollten es für Sie wägen, doch leider geht die Redaktionswaage nur bis fünf Kilo. Das reicht wohl gerade mal knapp für das erste Kapitel, von denen es diese acht gibt:
- «Essen, Trinken & Rauchen»
- «Zuhause»
- «Design & Mode»
- «Unterhaltung & Erholung»
- «Reise & Verkehrswesen»
- «Arbeit & Bildung»
- «Politik»
- «Gegenkultur & Bildersturm»
«Jenseits der Mauer – Kunst und Alltagsgegenstände aus der DDR»
Justinian Jampol
Hardcover
904 Seiten
CHF 140.00
«Milchbar» war in beiden Teilen Deutschlands ein Synonym für «Eiscafé».
Jedes Thema wird mit einer Einleitung in Englisch und in Deutsch aufgemacht. Diese von Experten verfassten Texte gewähren einen Einblick in die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (1949-1990) und führt vor Augen, womit und wie die Menschen dort lebten.
«... unbekümmert in den Herbst sehen ... durch guten Einkauf in der HO Stalinallee»
Doch wer nicht so viel lesen will, ist mit dem Schmöker ebenfalls bestens bedient. Denn er ist auch ein wunderbares Bilderbuch, das sich auf jedem Salontischchen (wenn es stabil genug gebaut ist) gut macht. So lebt das Werk vor allem von den vielen Fotos, die Zeitzeugen nostalgisch werden lassen und jüngere Betrachter in Staunen versetzen werden.
Dieses Lämpchen brannte in den 1970er Jahren an der Seite von Kinderbetten
Doch tatsächlich waren alle Dinge, die auf den 900 Seiten abgebildet sind, damals im Osten Alltagsgegenstände. Man findet sie heute in dieser Fülle nur noch im «Wendemuseum» – oder eben in den rund sieben Zentimetern, die zwischen den beiden Buchdeckeln liegen.
