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Höchstgelegener Schweizer Campingplatz muss schliessen

Höchstgelegener Schweizer Campingplatz muss schliessen

12.07.2025, 13:1512.07.2025, 13:33
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Wegen der Gefahr von Murgängen haben die Walliser Behörden die Schliessung des höchstgelegenen Campingplatzes der Schweiz in Arolla angeordnet. Die Entscheidung des Staatsrats fiel Anfang Juli nach einer Beschwerde der Betreibenden.

Die Gemeindepräsidentin von Evolène VS, Virginie Gaspoz, bestätigte am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Meldung der Zeitung «Le Nouvelliste». Nach den Unwettern von 2024, die zu Überschwemmungen des Flusses Borgne geführt und die Ufer geschwächt hatten, sei bekannt gewesen, dass die Gefahrenkarte aktualisiert werden würde, sagte sie.

«Wir hatten gehofft, dass wir den Campingplatz noch in diesem Jahr betreiben könnten, da wir wussten, dass der aktuelle Zonenplan überarbeitet wird», fuhr sie fort. Doch der Kanton entschied anders. Die Gefahrensituation auf dem Campingplatz in Arolla, am Fusse der Berge und am Ufer der Borgne gelegen, hat sich laut der kantonalen Baukommission verschärft. Die Sicherheit der Besuchenden sei nicht mehr gewährleistet.

Die Kommission ordnete daher am 12. Juni die sofortige Schliessung des Campingplatzes an. Die Betreibenden legten Einspruch ein, doch der Kanton Wallis wies diesen ab und bestätigte die geplante Schliessung des Campingplatzes für den 13. Juli.

Camping Arolla
Camping Arolla auf fast 2000 Metern.bild: archiv

Der Campingplatz von Arolla liegt auf einer Höhe von 1950 Metern und zählt 12'000 Übernachtungen pro Jahr in einer Region, die für ihre Bergaktivitäten bekannt ist. Für die Betreiber, die in der Walliser Zeitung zitiert werden, ist dies «ein Schlag ins Gesicht».

Die Gemeinde arbeite derzeit an einer Umsiedlung, sagte Gaspoz. «Wir sind derzeit in Gesprächen über ein alternatives Gelände, um diese Sommersaison fortsetzen zu können», schrieben die Betreibenden auf ihrer Website.

In letzter Zeit machte das Wallis aufgrund einer Reihe von Naturkatastrophen Schlagzeilen. Nebst dem Bergsturz in Blatten im Lötschental am 28. Mai, kam es im Juni im Val de Bagnes zu Murgängen. (sda)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fanfj
12.07.2025 13:27registriert Dezember 2020
Ja im moment ist dies ein "Schlag ins Gesicht". Wenn dann ein Murgang den Campingplatz vernichtet und Menschen sterben wäre sicher auch der Staat schuld weil er nicht eingegriffen hat...
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Pointless Piraña
12.07.2025 14:40registriert Dezember 2019
Willkommen im Zeitalter der verpassten CO2 -Obergrenzen. Das sind jetzt die Konsequenzen, wie vor dreissig+ Jahren angekündigt.
Seit froh, schliessen die Behörden den Platz und nicht ein Murgang.
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Fred_64
12.07.2025 13:54registriert Dezember 2021
Der Betreiber macht Einspruch gegen die Schliessung und viele "Staatabweiser" geben ihm sicher recht.
Wenn der Camping überflutet wird und es Tote geben würde, wer wäre dann Schuld????
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