Erst kürzlich zeigte Tim Cook seine Solidarität mit Schwulen und Lesben mit einem Auftritt an der San Francisco Gay Pride. Vor dem aktuellen «Sex Storm» konnte es den Apple-CEO aber nicht bewahren.
Beim Kauf von iPads oder iPods hat man die Möglichkeit, eine persönliche Gravur hinzuzufügen. Während man im amerikanischen Store die freie Wahl hat, Wörter wie Penis oder Dick (bedeutet ebenfalls Penis) auf seinem Gadget zu verewigen, blockt Apple bei Vagina oder Clit (kurz für Klitoris) ab.
Darauf aufmerksam gemacht hat die Bloggerin Justyn Hintze, als sie den folgenden Text der Sängerin und Poetin Alix Olson eingravieren wollte: «I’ll give myself a lube job, shake my broomstick til my clit throbs» (Olson schildert, wie sie sich selbst befriedigt). Hintze begründete die Wahl ihres Textes damit, dass er feministisch sei und sie jedes Mal zum Lachen bringe.
Apple zeigt sich allerdings bekanntlich eher konservativ gegenüber dem Thema Sex, und der Online-Store wies die Gravur automatisch ab. Nach Rücksprache mit dem Apple-Support erklärte ihr eine Mitarbeiterin, dass sie noch nie von diesem Problem gehört habe. Ein kurzer Test bestätigte jedoch die einseitige Zensur, ändern konnte die Dame daran aber auch nichts. «Apple ist völlig festgefahren in Sachen Sexismus und Frauenfeindlichkeit und fürchtet sich offen gesagt vor dem weiblichen Körper und der Freuden der Frau», schreibt Hintze in ihrem Blog.
Unter dem Hashtag #myclitmychoice machen Unterstützer ihrem Ärger über Apples Gravur-Politik Luft und twittern direkt an Tim Cook.
Come on! You can inscribe your iPad with penis and dick but not vagina and clit? #myclitmychoice @tim_cook
— Diana Pozo (@marip0zo) 9. Juli 2014
Hello @tim_cook, this is a #clitoris. Ever heard of it? Did you know how big it is? :D http://t.co/9i33vcFGmk #myclitmychoice
— sonja dolinsek (@sonjdol) 10. Juli 2014
@Tim_Cook Can we not have misogyny in your engraving policies, please? Let people get what they want on their iPads. #MyClitMyChoice
— Nefarious Nautilus (@NefariousNautil) 10. Juli 2014
@tim_cook It is unfortunate that #apple is so uncomfortable with the #female body. Is it really such a #boysclub there? #myclitmychoice
— Rebecca Hiles (@TheFriskyFairy) 9. Juli 2014
Ein kurzer Test ergab, dass die Schweizer Apple-Seite zwar konsequenter zensiert, dafür zum Vorteil weiblicher Geschlechtsteile. Während Schwanz, Penis, Vagina oder Klitoris nicht auf einem iPad verewigt werden können, drückt Apple beim Wort Möse ein Auge zu.
Da es sich demnach auch um ein unabsichtliches technisches Problem handeln könnte, darf damit gerechnet werden, dass der iPhone-Hersteller diesen Gravur-Sexismus bald aus der Welt schafft.
(via The Register)