Vorsicht, wenn eine nette Frau «von Microsoft» anruft! bild: shutterstock
Betrügerische Anrufe von falschen Microsoft-Support-Mitarbeitern nehmen kein Ende. Ein Mitglied des Chaos Computer Clubs hatte die perfekte «Antwort».
Hinweis: Für Computer-Laien gibt es am Schluss des Beitrags eine Zusammenfassung.
Soll noch jemand behaupten, Telefonbetrüger hätten ein einfaches Leben. Bei Wildfremden anrufen, sich als Support-Mitarbeiter ausgeben, abkassieren, fertig.
Fertig? Ein aktueller Fall zeigt, dass auch das Leben als Fake-Microsoft-Angestellter gefährlich sein kann. Für die eigenen Nerven und für den Computer.
Ein Twitter-Thread des Hackers Rem0te alias @grauhut vom Chaos Computer Club (CCC) gehörte am Dienstag zu den nach Likes und Retweets erfolgreichsten in ganz Deutschland, wie Meedia berichtete. Und das aus gutem Grund:
Gerade klingelte im CCC das Telefon.
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
"Sir, I am calling from Microsoft and we have detected an issue with your windows installation."
JACKPOT.
Ich wurde zu jemandem verbunden der Deutsch sprach. Wie praktisch.
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
Die nette Dame half mir auch den RDP Zugang in der Windows 7 VM aufzusetzen.
Sie hat mich dann durch einen längeren Prozess geführt. Das System sei infiziert, man könne das am Terminaloutput (nur echt in rot gefärbt) deutlich sehen.
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
"Es gibt eine Servicepauschale, um das System zu reinigen."
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
"Ich habe meine Kreditkartendaten in einer Datei gespeichert. Moment."
Die Dame hat die Datei dann direkt auf ihren eigenen Computer kopiert.
Danach wurde es still in der Leitung. Möglicherweise war die an den File gekoppelte Ransomware dafür verantwortlich, die sonst als Testpayload für Kundensysteme dient.
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
Natürlich verschlüsselt die Variante nur fünf Dateien und hört dann auf. Also wenn man das so einstellt.
Viel gefluche und das Gespräch wurde abrupt von ihrer Seite unterbrochen. 🤔
— Rem0te (@grauhut) 8. Januar 2019
Zurückrufen, sich als Microsoft Mitarbeiter ausgeben und anbieten den Rechner zu desinfizieren?
Wow. Respekt für das Durchhaltevermögen, dabei ernst zu bleiben. pic.twitter.com/oxpFbVlo4p
— Anton (@antondollmaier) 8. Januar 2019
Richtig großes Kino! Da wäre ich so gerne dabei gewesen. pic.twitter.com/td3tuMH6Pn
— Gundel Goethe (@GundelGoethe) 8. Januar 2019
— Tim Albers (@SunDancerGE) 8. Januar 2019
Nein. Zumindest in den USA trifft dies laut einem aktuellen Bericht nicht zu. Da soll es automatisierte Fake-Anrufe geben, die angeblich von Apple kommen und die Opfer dazu bringen sollen, das Passwort zur Apple-ID preiszugeben.
Beim betrügerischen Anruf des Fake-Apple-Supports erscheint das Apple-Logo auf dem iPhone. screenshot: krebsonsecurity
(dsc)
Video: watson
Swisscom ermöglicht den Einblick in die eigenen Vorratsdaten der letzten sechs Monate. Der Schweizer Anwalt Martin Steiger hat die über ihn gespeicherten Daten angefordert – und eine CD-ROM mit zehntausenden Einträgen zu seiner Handy- und Internet-Nutzung erhalten.
Seit 2002 wird jede Bewegung von Schweizer Handybesitzern ein halbes Jahr lang aufgezeichnet. Insbesondere die Mobilfunkprovider müssen im Auftrag des Bundes von jedem Kunden folgende Rand- bzw. Metadaten ohne Anlass und Verdacht auf Vorrat speichern:
Anfang März 2018 lehnte das Bundesgericht eine Beschwerde des Vereins Digitale Gesellschaft gegen die anlasslose Vorratsdatenspeicherung, also die generelle Überwachung sämtlicher Bürger ohne Anfangsverdacht, ab. Allerdings hat neu jeder …