Die weiterhin starken iPhone-Verkäufe haben Apple im vergangenen Quartal einen Sprung bei Umsatz und Gewinn gebracht. Der Erlös stieg im Jahresvergleich um ein Drittel auf 49.6 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um 38 Prozent auf 10.7 Milliarden Dollar zu.
Der Konzern verkaufte in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal 47.5 Millionen iPhones, wie Apple nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Das waren 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Allerdings hatten Analysten zum Teil mit einem noch höheren Absatz gerechnet, der Durchschnitt der Prognosen lag bei rund 49 Millionen Geräten. Die Aktie gab in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel um gut acht Prozent nach. Bei Umsatz und Ergebnis übertraf Apple dagegen die Erwartungen.
Eine tragende Säule war erneut das Geschäft in China, wo die Umsätze im Jahresvergleich mehr als verdoppelt wurden. Mit 13.2 Milliarden Dollar kam mehr als ein Viertel der gesamten Apple-Erlöse aus China.
Keine konkreten Angaben machte Apple zum Start seiner Computer-Uhr Apple Watch, die im April auf den Markt gekommen war. Konzernchef Tim Cook sprach lediglich von einem «grossartigen Start» für die Apple Watch.
Die Umsätze mit der Uhr werden in der Rubrik «Anderes» zusammen mit den iPod-Playern und der Fernseh-Box Apple TV verbucht. Die Erlöse lagen bei 2.6 Milliarden Dollar. Das war ein Plus von 49 Prozent im Jahresvergleich und von 56 Prozent gemessen am Vorquartal. Wie sich die Umsätze auf die einzelnen Geräte verteilen, ist nicht bekannt.
Apple-Finanzchef Luca Maestri sagte der New York Times immerhin, in den ersten neun Wochen seien mehr Geräte verkauft worden als vom iPhone oder dem iPad-Tablet im gleichen Zeitraum nach dem Start. Bekannt ist, dass Apple in dieser Zeit 2010 rund drei Millionen iPads loswurde. Das gibt immerhin etwas Orientierung.
Bei den Mac-Computern gelang Apple in dem weiterhin schwachen PC-Gesamtmarkt ein Absatzplus von neun Prozent auf 4,8 Millionen verkaufte Geräte. Insgesamt wurden weltweit laut Marktforschern dagegen rund ein Zehntel weniger Personal Computer verkauft.
Der Absatz des iPad schwächelt hingegen weiter. Mit 10,9 Millionen Geräten wurden 18 Prozent weniger verkauft als vor einem Jahr.
Hohe Sonderlasten haben Microsoft den grössten Quartalsverlust seiner Unternehmensgeschichte eingebrockt. Von April bis Juni fiel unter dem Strich ein Minus von 3.2 Milliarden Dollar an. Schuld ist der Abschreiber wegen der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia.
Im Vorjahreszeitraum hatte Microsoft noch einen Gewinn von 4.6 Milliarden Dollar erzielt. Abschreibungen und Umbaukosten im Zusammenhang mit der im Frühling 2014 übernommenen Handy-Sparte rissen nun tiefe Löcher in die Bilanz. Der Konzern schreibt 7.6 Milliarden Dollar ab. Inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Quartalsergebnis sogar mit 8.4 Milliarden Dollar belastet, wie Microsoft am Dienstag mitteilte.
Vor etwa zwei Wochen erst hatte Microsoft einräumen müssen, dass der insgesamt fast 9.5 Milliarden Dollar teure Zukauf sich zu einem grossen Debakel entwickelt hat. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben ein Ladenhüter.
Neben der Riesenabschreibung kündigte der Konzern damals an, 7800 Mitarbeitern die Jobs zu streichen. Vor einem Jahr hatte der US-Konzern bereits 18'000 Arbeitsplätze gestrichen. Das war der grösste Stellenabbau seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1975.
Auch beim Umsatz musste Microsoft zuletzt Abstriche machen. Die Erlöse sanken um gut fünf Prozent auf 22.2 Milliarden Dollar. Der PC-Absatz schwächelte weiter, die boomenden Cloud-Dienste und steigende Verkäufe der Spielkonsole Xbox konnten den Abwärtstrend nur teilweise abfangen. Zudem enttäuschte das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen und entsprechenden Lizenzen.
Die Ergebnisse litten wie bereits im Vorquartal auch unter dem starken Dollar, der die Auslandeinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung verringert. Ohne den ungünstigen Einfluss des Wechselkurses hätte das Umsatzminus nur bei zwei Prozent gelegen. Vorstandschef Satya Nadella hofft nun auf den Start von Windows 10, der neue Möglichkeiten für Microsoft schaffen soll. (sda/dpa)
(dwi/sda/dpa)