Die Hauptdarsteller Jamie Dornan und Dakota Johnson trugen auch den Titel als schlechtestes Leinwandpaar davon.
Bild: © Stefanie Loos / Reuters/REUTERS
28.02.2016, 09:2428.02.2016, 14:43
Der Erotikfilm «Fifty Shades of Grey» ist mit fünf Spott-Trophäen bei der Verleihung der «Goldenen Himbeeren» zum grossen «Sieger» gekürt worden.
Schmähpreise gingen am Samstagabend in Los Angeles zum Beispiel an die Hauptdarsteller Jamie Dornan und Dakota Johnson, die auch den Titel als schlechtestes Leinwandpaar davontrugen.
Den Platz als schlechtester Film teilt sich «Fifty Shades of Grey» mit dem Superheldenfilm «Fantastic Four», der zugleich Regisseur Josh Trank einen «Razzie Award» - kurz für «Raspberry Award» - einbrachte.
Auch Oscar-Preisträger Eddie Redmayne vergrösserte bei der Negativpreis-Verleihung seine Trophäensammlung. Der Brite («The Danish Girl») verdankt dies seiner Nebenrolle in «Jupiter Ascending».
Wer in früheren Jahren mit einer «Goldenen Himbeere» bedacht wurde, hat inzwischen die Chance, seine Schmach durch bessere Rollen wiedergutzumachen. Der «Razzies Redeemer Award», der «Erlöserpreis», ging diesmal an Sylvester Stallone. Der «Rocky»-Star ist für seine Nebenrolle in «Creed - Rocky's Legacy» für einen Oscar nominiert.
Die «Razzies» rief 1980 der Cineast John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben. Sie werden traditionell am Vorabend der Academy Awards verkündet, die Nominierten bleiben der Witz-Show gewöhnlich fern. Rund 900 Wähler stimmen nach Angaben der Veranstalter ab. (sda/dpa)
Und so hat watson-Redaktor Corsin Manser den Film erlebt. Ein Bericht im Liveticker:
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
... nämlich einfach mal eine Maria, die aus einer Art Auster kommt.
..., denn stellt euch vor, liebe Weggefährtinnen und -gefährten im grauen Elend dieses Tages, aus dem für mich bloss ein einziges Mal das Wort «Austern» leuchtete wie die frohe Sonne (obwohl, Austern + Sonne = Noro Virus, mindestens, sehr schiefes Bild) ... das Ende ist dann wirklich noch ein bisschen creepy. Es geht nämlich weiter als der erste Band. Also: Ana merkt endlich, dass Prügelstrafe keine Lösung für Beziehungsfragen ist, echt nicht. Bravo, Ana. Sie geht. Er bleibt zurück. Geht zur Psychoanalytikerin, bastelt ein Mixtape für Ana.
Und träumt. Von Sex mit Ana. Aber auch VON SEINER TOTEN MUTTER! Wie er sie fand als kleiner Knirps und bei ihr ausharrte. BEI DER LEICHE! Mit seinen drei Spielzeugautos, dem roten, dem gelben, dem grünen. Auf einem von Erbrochenen klebrigen Teppich (gut, das Erbrochene hab ich mir jetzt bloss vorgestellt, aber «klebrig» steht so da). Seine tote Mutter ... Die er nachher im Keller auf einen Stuhl setzt, bis sie nur noch ein Gerippe mit ein paar Haaren dran ist ... (nein, sorry, das war Hitchcock, nicht EL James, aber dieser Traum ist jetzt eine Stelle, die mir richtig gut gefallen hat.)
In England spinnen sie immer noch mit dem Geburtstag einer total erfundenen Figur.
«It's your birthday» – von Fifty für Fifty:
Hier mal ein Geburtstagskind, das was taugt (und was jetzt hat wohl Marco Streller geschenkt bekommen?)
Fun Fact: Aber- und Abermillionen von tendenziell eher heterosexuellen, tendeziell in ihren sexuellen Fantasien untererfüllten (halbleeren oder so?) Frauen haben «Fifty Shades» gekauft. Ganz gewiss auch ganz viele der christlichen Müttervereinigung «One Million Moms». Die sich gerade jetzt ganz entsetzlich über eine äusserst gemütliche lesbische Joghurt-Werbung nervt, weil es darin darum gehe «Sünde zu rechtfertigen». Und die sehr wahrscheinlich üüüüberhaupt nichts gegen den pervers orientierten Frauenunterwerfer CG hat. Und hier kommt die lesbische Joghurtwerbung.
Ob sich C.G. wohl gut mit C.G. Jung verstanden hätte? Dass CG, der Snob eher GC- als FCZ-Fan ist, scheint mir klar.
Ah, fick dich doch ins Knie, du dummes Buch! Lady Elena versucht kein bisschen, Dämonie und souveräne Verführung in die Geschichte zu bringen, sondern rät CG, Ana nachzureisen. Sie geht lieber zu ihrem «Haustier» namens Isaac zurück. Und CG bucht den Gulfstream für den nächsten Tag.
Ha! Riesenaufregung hier im Lesesessel! CG trifft endlich Elena. Die Frau, die ihn dominieren durfte und die ihm 15 Sklavinnen zuhielt. Sie trinkt Cristal, er einen unterwürfigen Mendocino sauvignon blanc. All meine unterhaltungstechnischen Hoffnungen ruhen auf Lady Elena. Ich glaube, sie sieht ungefähr so aus:
Hier noch der Link zur enorm wohlwollenden «Guardian»-Kritik:
http://www.theguardian.com/books/2015/jun/18/grey-by-el-james-review-fifty-shades-of-grey-follow-up?CMP=twt_gu&CMP=twt_gu
Keine Ahnung, wieso da jetzt die GIF-Katze nochmals gekommen ist, wahrscheinlich aus Haarneid auf das Mammut. Anyway: She's a beauty.
Ui, der sonst so verehrte «Guardian» schreibt, «Grey» sei «realistisch» und «über alle Massen unheimlich», Grey ein «völliger Psychopath» und man erwarte, dass er am Ende des Buchs ins Gefängnis wandere. Ich glaube, da verwechselt der «Guardian» was. Nämlich den Fifty, im Film gespielt von Jamie Dornan, mit dem Frauenmörder aus dem BBC-Mehrteiler «The Fall», gespielt von Jamie Dornan. DAS war creepy. Allerdings nur in der ersten Staffel.
Oder so. Ich hasse ihn.
In meiner erschöpften Fantasie sieht CG grad so aus.
Bild: AP
Yes, dieses Buch ist sado. Leute, schickt mir was, irgendwas. Fotos von geschälten Ingwerwurzeln, grauen Krawatten, Helikoptern oder Champagnerflaschen. Irgendwas. Denn der Himmel über der watson-Redaktion ist gerade genau so bleiern wie dieses Buch. Hab euch lieb.
Legen wir also mal Band 1 und Band 4 neben einander. Gleiche Stelle. Ana ist bei ihrer Mutter in den Ferien, die beiden Lovebirds mailen sich ununterbrochen. Die Mails in Band 1 und 4 sind identisch. Die Reaktionen darauf gehen dann so:
Band 1, Perspektive Ana: «Ich drücke auf . Augenblicklich kommt mir Mrs. Robinson (Elena), diese alte Hexe, in den Sinn. Es will einfach nicht in meinen Kopf – die Vorstellung, wie Christian von einer Frau versohlt wird, die so alt ist wie meine Mutter, erscheint mir so absurd, so verkehrt.
Band 4, Perspektive Christian: «Ich erinnere mich, wie sie (Ana) mir befahl, still zu halten, während sie an meinem Schamhaar zupfte und rittlings auf mir sass, nackt.»
Oh, du gezupftes Schamhaar!
Das kommt, wenn ich in unserer Bilddatenbank nach «Ingwer» suche.
Bild: Bongarts
Oh, fast übersehen, sorry, Ingwer: «Ein Bild von ihr kommt mir in den Sinn, an meine Bank gefesselt, geschälte Ingwerwurzeln in ihren Hintern eingeführt, damit sie ihre Arschbacken nicht zusammen klemmen kann ...» Aua.
Achtung, jetzt kommt's! Etwas NEUES! Was wir von CG noch NIE gewusst haben. Erinnerungen an einen Streit zwischen ihm und seinem Bruder. Komplex, abgründig, deep. Es geht so: Der kleine Elliot nimmt einen Biss von einem Apfel und will ihn wegschmeissen. Der kleine Christian rastet aus: «Du Schwein! Das ist Essen! Du vergeudest es. Grossvater verkauft das. Du Schwein. Schwein. Schwein.» Very schweinisch. Und so crazy. Wie das ganze Buch. Es gibt Leserinnen, die sagen, «Fifty Shades» sei eine Neufassung von Bret Easton Ellis' «American Psycho». Ach Leserinnen, ihr habt echt keine Ahnung.
Handelt es sich hierbei um Zitate von 50 Cent oder aus «Fifty Shades»?
1. «Touch me. Tease me. Feel me. Please me.»
2. «Turn around. I wanna get you out of that dress.»
3. «You will not be able to see me. Or hear me.»
4. «It's not in my nature to make commitments.»
Etc.
Es handelt sich beim süssen grauen Tierchen von Milan übrigens um einen wilden «Cottontail Rabbit», sagt Youtube. Und es hat alles, was Mr. Grey nicht hat, nämlich eine durch und durch einnehmende Persönlichkeit.
Apropos Teenager: Die Tochter von Harald Schmidt LIEBT «Fifty Shades» über alles. Ihr Vater kann sich das auch nicht erklären. Bringt ihr das Zeug aber immer brav nach Hause mit. Lieber Vater.
Beim Essenholen zwei enorm verliebte Teenager gesehen, die sich berieten, ob man im Zustand der höchsten Verliebtheit die gleiche Zahnbürste benutzen dürfe. Ana und Christian sagen zu dieser Frage im Buch ganz klar Ja.
Dürfte Grey Ana auch fesseln, schlagen etc., wenn er nicht so verdammt reich wäre? Sicher nicht. Das ist ja der Reiz der Märchenprinzen. Dass sie Prinzen sind. Liebe ist eine kapitalistische Sau. In der Fiktion jedenfalls.
Eine britische Journalistin las «Grey» die ganze letzte Nacht durch, zusammen mit einer Flasche Baileys, Kerzen und der Vorfreude auf ihren ersten Hochzeitstag (heute). Und kam zum Schluss: «EL James's lächerliche Schreibe macht alles kaputt.»
Bin immer noch exorbitant bezaubert von Leas Büsigeschenk. Leider kommt im Buch kein Büsi vor. Nur so metaphorisch. «Wildkatze» und so.
Noch kein GIF einer grauen Katze? Bitte schön. Diese tut sogar ganz sehr verbotene Dinge, wie Mr. Grey höchst persönlich.
Ana trinkt am liebsten Twinings English Breakfast Tea. «Als sie mir sagt, dass sieh ihren Tee am liebsten schwach und schwarz trinkt, denke ich für einen Moment, sie beschreibt, was sie an einem Mann mag.»
Im Bootshaus der Familie Grey ist Ana «wide and wet and wanting». Was für eine Alliteration. Für einmal nicht ganz vergeigt, Shakespeare verneigt sich.
Was mich wirklich interessieren würde: a) Wie ist Christian Grey derart reich geworden? Also Multimilliardär mit 29? Sicher nicht mit Sex. Oder doch?
Kaffee ist mein Master und ich seine Sklavin.
Auch Ana ist eingeschlafen, weil das Buch so doof ist.
Chrigis Mutter hat eine Haushaltshilfe: «Sie ist Schweizerin oder Österreicherin oder irgendwas ...» Und sie will Chrigi. Denkt der jedenfalls. Hier eine typische Schweizerin, die sicher gerne «Fifty Shades» liest:
Bild: EPA
Ana und Chrigi essen bei Chrigis Eltern. Also bei den einzig normal entspannten Leuten in diesem Buch. Chrigi träumt davon, Ana in seinem Elternhaus auszupeitschen. Gähn, you dreamer, you. Aber von was Anderem träumt er ja sowieso nicht. Männerfantasien sind extrem beschränkt.
Die spinnt. Sorry to say so:
Das britische Verlagsteam trägt zur Feier des Tages fünfzig Fetzen Grau:
Vier meiner Facebook-Freunde haben heute auch Geburtstag. Grosse Gratulation, Robi, Andreas, Andreas und Fabian. Zum Glück ist kein Christian dabei.
Seit drei laugrauen Stunden meines Lebens les ich jetzt in «Grey», und noch immer ist es die exakte Kopie des ersten Bandes minus die Salsa tanzende Göttin, die immer in Anas sexumflortem Hirn herumrumorte. I'm positively dying! Betrug!
Hier mal wieder ein lustiges Büsi.
Bild: AP Arizona Daily Star
«Elena war teuflisch geschickt mit dem Rohr. Es ist die einzige Berührung, die ich aushalte.» «Ich erinnere mich an mein erstes Mal mit Elena, wie peinlich es war ... aber was für eine vom Himmel geschickte Erleichterung.» «Sogar ich habe masturbiert, bevor Elena ihre Klauen in mich senkte.» «Oh Baby, Elena unterwarf mich. Sie konnte mit mir tun, was sie wollte. Und ich genoss es.» Elena hat ihn auch Fox-Trot gelehrt. Zu Frank Sinatra. Elena hatte Style. Ana hat bloss eine rosenbleiche Haut. Allerdings schreibt Elena hundslausig langweilige SMS.
So, ich kümmere mich jetzt mal um diese Elena. Also um diesen Cougar oder diese MILF oder whatever, die Christian entjungferte, als er fünfzehn war und gegen Geld in ihrem Garten Hecken stutzte. Siebenundsiebzig Mal kommt sie immerhin vor. Da ist hoffentlich etwas Fleisch an den klappernden Knochen der Geschichte.
So sah's am Montag in Brasilien aus:
Huch? «Penis» kommt zwei Mal vor. «Vagina» sechs Mal. «Clitoris» dagegen sechzehn Mal. Eben, ein Frauenbuch. Eine gewisse Courtney hat schon DAS HALBE Buch gelesen. Und ist ausser sich vor Begeisterung. Ich kann nicht mehr.
Ich weiss, dass ihr das wollt. Eine Sexszene. Take that.
Im Buch kommt der Charlie Tango zwanzig Mal vor. Der SUV bloss sechs Mal. Das Wort «Auto» dagegen hundertdreiunddreissig Mal. Und «fuck» dreihundertsechs Mal. «Wein» zweiundfünfzig Mal. Pouilly-Fumé (von ihm). Chardonnay (von ihr, schläääächt, mag der Herr Grey gar nicht, aber mit Eiswürfeln geht's).
Okay, in England fliegt jetzt Christian Greys Helikopter herum, und alle finden es mega.
Grey, Grey ... Erinnert sich jemand von euch an «Greystoke: The Legend of Tarzan, Lord of the Apes»? Mit Christopher Lambert und Andy MacDowell? Das war doch auch so Frau, Mann, Dschungel der Leidenschaft. Bloss dass sie ihn in die sadomasochistischen Praktiken der überzivilisierten Gesellschaft einweihte und nicht umgekehrt. Hab keine Ahnung mehr, wie der Film ausging, aber so sah das damals aus:
«Louboutins ... nichts als Louboutins», denkt Grey, als er Ana im Baumarkt in hundskommunen Chucks sieht. Echt? Denken Männer wirklich sowas? Kennen die High-Heels-Marken? Diese Buch ist so dermassen von einer Frau geschrieben ...
Oh Gott dieses Buch, oh Gooooott ... Bis jetzt ist es die exakte Abschrift des ersten Bandes mit ein paar vollkommen belanglosen Zwischenkommentaren. Christian Grey ist eben der nicht der geheimnisvolle Don Draper aus «Mad Men». Ich möchte das Buch auspeitschen, vierteilen, rösten. Hier zum Trost Don Draper:
Deshalb tun wir's jetzt: Happy birthday, Marco Streller! (Das ist doch Herr Streller im Bild, oder?)
Bild: AP
Hm, Leute, ehrlich. Hier backt eine Dame sogar einen Geburtstagskuchen für Grey. Aber kein Mensch gratuliert Marco Streller! Dabei ist der echt!
Ana stellt meine Lieblingsfrage: «Are you gay, Mr. Grey?» Siiiiiichernicht!
Grey entdeckt, dass Ana bloss H&M trägt. Hoffentlich wird dem Bauhaus-Kaffeetisch nicht schlecht ob dieses Stilbruchs.
Apropos Baumarkt: Gibts bei uns direkt über die Strasse. Er nennt sich Jumbo. Und sieht so aus.
Okay, aber weiter im Buch: Ana droht also den Bauhaus-Kaffeetisch mit ihrer Schusseligkeit zu versauen. CG denkt: «Fuck, Wieso hab ich nicht bemerkt, wie einladend dieser Mund ist?» Und: «Suck it up, baby.» Und sagt dabei, dass er über 40'000 Leute beschäftigt. Aber als was eigentlich? Irgendwas mit Medien? Sicher. Ah nein, Bauunternehmen. Deshalb wohl auch die lustige Begegnung im Baumarkt etwas später. Wo Ana gerade bei den Seilen, Ketten und Kabelbindern arbeitet.
Frau, der Mann ist eine Fiktion! Also nicht der Mann an sich, aber dieser hier. UND NICHT dein «first ever boyfriend»!
Es gibt wirklich Frauen, die CG zum Geburtstag gratulieren. Und ihn sogar «Spatzilein» nennen. Ich bin schwer besorgt. Schwer!
Oh! Auf Position 149 meiner Kindle-Ausgabe kommt zum ersten Mal das Wort «Kaffee» vor. Allerdings nur im Ausdruck «my Bauhaus coffee table». Ich hol mir jetzt trotzdem einen.
Neunzehn Mal kommt «Champagner» vor in «GREY». Bloss. Hätte mehr erwartet. Dafür teurer. Ein Bollinger La Grande Année Rosé 1999. Kostet im Internet zwischen 100 und 2000 Franken. Enorme Preisschwankung.
Ich hab 40 frische Kaffeekapseln mit zur Arbeit genommen. Das sollte reichen für «GREY». Und irgendwo versteckt sich auch noch eine Flasche Whisky.
Grey schaut Ana an und träumt davon, etwas Farbe in die «unschuldige bleiche Rose» hinein zu peitschen. Typische Milliardärs-Morgen-Fantasien halt. Sowas denken wir uns bei watson auch jeden Morgen.
Auf Amazon ist «GREY» vor lauter Vorbestellungen schon seit Tagen mit Riesenabstand die Nummer 1 aller englischsprachigen Bücher.
Ich glaub, in guten Büchern wird Alkohol getrunken. In schlechten enorm viel Kaffee. In ganz schlechten Starbucks. Bloss bei «Fifty Shades» ist alles anders.
Bevor er Herr Grey wurde, natürlich, und sich sein Geld noch als Unterhosen-Model verdienen musste. Also im echten Leben.
Herr Grey.
Oh! Erst ein paar Minuten lang gelesen, und schon fällt Ana in Greys Büro und auf den Boden. Er ist bezirzt: «puderblaue Augen», «schmale Schulter», «kastanienbraunes Haar». Kaffeeeeee!!!!!!!
Ob's von «Fifty Shades» wohl irgendwann fifty Bände geben wird? Ich sterb.
Greys Personal Trainer heisst Claude Bastille. Grey hat einen Golf-Komplex. Grey denkt: «Meine Laune ist flau und grau wie das Wetter.» Er war schon immer sehr deep.
Ach so! Autos waren bloss Traum. Über Kindheit. Schwierige Kindheit, der Chrigi. Fassen wir zusammen: CG, geboren in Detroit, Mutter Nutte, auf Drogen, ihr Zuhälter megafies zu Mutter und Kind, als Kind 4, bringt sich Mutter um. Armer CG. Wird adoptiert, nette Menschen, aber Adoptivmutter hat diese Freundin, diese Elena. Als CG 15, entjungfert ihn Elena. Armer, armer CG. Krass. Erste Bondage-Kontakte dank Elena, frühe Abhängigkeit der sadomasochistischen Sexualpraktik. Elena wird zur Zuhälterin für CG. Hält ihm 15 Sklavinnen zu, bevor er endlich diese Anastasia kennen lernt. Und kaum hat «GREY» begonnen, will Chrigi auch schon diese Elena zum Znacht treffen. Ob das gut kommt?
Ah sorry, vergessen: «GREY» ist Christians Tagebuch zwischen dem 9. Mai und 9. Juni 2011. Aus jener Zeit, als er Anastacia Steele kennen lernte. Als er noch eine Chance gehabt hätte, aus seinem Leben was Aufregendes zu machen.
Okay, ich hab von den drei vorhergehenden Bänden bloss den ersten gelesen. Und gelernt: Man soll nicht mit nassen Haaren ins Bett und nicht mit postkoitalen Haaren auf die Strasse gehen. Sieht beides Scheisse aus. Erste Worte des ersten Bandes: «Frustriert betrachte ich mich im Spiegel. Verdammte Haare ...» Erste Worte von «GREY»: «Ich habe drei Autos. Sie sind schnell. So schnell. Eins ist rot. Eins ist grün. Eins ist gelb.» Steil. Männlich. Reich.
EL James droht: «This book is dedicated to those readers who asked ... and asked ... and asked ... for this.» EL, die Domina.
Ob Frau Streller ihrem Marco wohl einen Band «GREY» zum Geburtstag schenkt? Und wenn nein, was sonst?
Sodeli, heute wird also Marco Streller 33. Damit ist er ein Jahr älter als Fesselkünstler CHRISTIAN GREY! Der wird heute 32. Ausserdem haben Geburtstag: Anna Fenninger (25), Isabella Rossellini (62), Paul McCartney (72), Jürgen Habermas (85). Und CHRISTIAN GREY! Und endlich darf er reden. In einem Buch. Darüber, wieso er so böse geworden ist. Und so reich. Also noch reicher als EL James, die schottische Hausfrau mit den massentauglichen Sexfantasien, die ihn erfunden hat. Liebe Bondage-Buben und Maso-Mädchen, gönnen wir uns heute also ein paar perverse Pausen mit «GREY – Fifty Shades of Grey as told by Christian».
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