Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Myanmar gegen eine von China gemeinsam mit einem örtlichen Militärkonzern betriebene Kupfermine protestiert. Die Demonstranten forderten die Schliessung des Bergwerks in der Stadt Letpadaung im Nordwesten des Landes.
Bei der Kundgebung in der Nähe des chinesischen Konsulats in der Stadt Mandalay prangerten sie die gewaltsame Landnahme auf dem Minengelände an und verlangten Aufklärung über den Tod einer Demonstrantin am Montag.
Polizisten hatten das Feuer eröffnet, als die mehr als 50 Jahre alte Frau zusammen mit anderen gegen die Errichtung eines Zauns rund um das Bergwerk protestierte. Fast täglich gab es in den vergangenen Tagen in Rangun und Mandalay Proteste gegen die chinesische Betreiberfirma Wanbao.
Diese bedauerte ebenso wie das chinesische Aussenministerium den Tod der Frau. Laut Wanbao wird Myanmar durch das Joint Venture mit dem Militärkonzern im Jahr umgerechnet 115 Millionen Euro an Steuern einnehmen.
In Myanmar hatte die Militärjunta nach jahrzehntelanger Herrschaft im Herbst 2010 einen politischen Reformprozess eingeleitet. Die Macht wurde an eine formal zivile Regierung unter dem früheren General Thein Sein übertragen.
Seitdem wurde die staatliche Zensur gelockert und die meisten politischen Gefangenen kamen frei. Zudem wurde die Partei von Oppositionsführerin San Suu Kyi wieder zu Wahlen zugelassen. (sda/afp)