In einer Videobotschaft hat der Anführer der Islamistengruppe Boko Haram seine Absicht bekräftigt, die Wahlen in Nigeria Ende März zu verhindern. «Diese Wahl wird nicht im Frieden stattfinden, auch wenn das unsere Leben kostet», sagte Abubakar Shekau.
«Allah wird euch niemals erlauben, dies zu tun», sagte Shekau mit Blick auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die am 28. März stattfinden sollen. Die Extremistengruppe veröffentlichte das neue Video am Dienstag im Internet.
Erstmals nutzte Boko Haram dazu den Internetdienst Twitter. Zuvor hatte die Gruppe ihre Aufnahmen den Medien häufig auf DVD zugespielt.
Die Wahlen in Nigeria hatten eigentlich bereits am 14. Februar stattfinden sollen, sie wurden wegen Sicherheitsbedenken von den Behörden aber schliesslich um sechs Wochen verschoben.
Boko Haram hatte seine Angriffe in Nigeria und den Nachbarländern zuletzt verstärkt, was als Versuch gewertet wurde, die Wahlen zu verhindern. So kam es am Dienstag zu mindestens drei Explosionen durch Selbstmordattenäter an einem Militärstützpunkt in der nordwestlichen, mehrheitlich christlichen Stadt Biu.
Dabei starben nach Angaben von Augenzeugen und dem örtlichen Spital mindestens acht Menschen. Laut einer Geheimdienstquelle habe die Armee daraufhin 17 Boko-Haram-Kämpfer getötet. Augenzeuge Auwalu Ibrahim, Angehöriger einer lokalen Pro-Regierungs-Bürgerwehr in Biu, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, vor Ort seien auch Kinder gewesen. Aus Angst vor weiteren Anschlägen seien alle Bürger aufgefordert worden, nach Hause zu gehen, sagte er.
Auch in Okrika, einer Stadt im erdölreichen Süden des Landes, explodierten bei einer Demonstration der sozialdemokratischen Oppositionspartei APC (All Progressives Congress) fünf Sprengsätze. Nach Angaben des Gouverneurs des Bundesstaates River State und laut Augenzeugenberichten sei auf die Kundgebung auch geschossen worden. Mehrere Menschen seien verletzt worden.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in der nordöstlichen Stadt Potiskum sind zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Der Attentäter habe sich in einem Restaurant selbst in die Luft gesprengt, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. (kad/sda/afp/reu)