Die Polizei in Hongkong hat ein weiteres Protestlager der prodemokratischen Bewegung geräumt. Wie Reporter vor Ort berichteten, bauten rund 800 Beamte auf dem Platz im dichtbevölkerten Stadtteil Mongkok am Freitagmorgen Zelte und von den Demonstranten errichtete Barrikaden ab.
Auf nennenswerten Widerstand trafen sie nicht, der Protestplatz war beim Eintreffen der Polizei bereits weitgehend leer. An den anderen beiden Protestorten in Admiralty und Causeway Bay auf der Insel Hongkong campierten in der Nacht weiter Hunderte Demonstranten.
Eine kleine Gruppe von Demonstranten weigerte sich auch nach der Räumung des Camps, Mong Kok zu verlassen. Die Polizei erlaubte ihnen vorerst zu bleiben.
A few dozen protesters remain at Argyle/Nathan intersection southbound. Further south, police assist clean up pic.twitter.com/SxU3BM0LQj
— Tom Grundy (@tomgrundy) October 17, 2014
Bei den Demonstrationen der vergangenen Wochen war es in Mongkok immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstössen gekommen. Die prodemokratischen Demonstranten fordern eine freie Wahl ihres Verwaltungschefs im Jahr 2017, ohne dass Peking eine Vorauswahl der Kandidaten trifft.
Am Donnerstag war der Chef der chinesischen Sonderverwaltungszone, Leung Chun Ying, überraschend auf die Protestbewegung zugegangen und hatte ihr neue Gespräche angeboten. Die Polizei erklärte aber, sie werde die Räumung der Strassenbarrikaden und Protestlager, mit der sie in den vergangenen Tagen begonnen hatte, fortsetzen.
Die durch die Blockaden verursachten Verkehrsprobleme in der ohnehin dichtbevölkerten Metropole strapazieren zunehmend die Geduld vieler Geschäftsleute und Einwohner. (sda/afp/dpa)